Freitag, 19. Juni 2009

Parodieren und persiflieren

Es fing ganz harmlos an. A. erwähnte, dass im nächsten James Bond Film der Bösewicht Blofeld wiedererscheinen solle. Ich erinnerte mich, dass auch in den Austin Powers Filmen der Bösewicht so aussieht. Letzterer ist eine Bond-Parodie. Oder ist er eine Persiflage? Genau diese Frage stellte mir A. Das konnte ich nicht beantworten und so musste ich heute Abend noch Wikipedia bemühen. Eine Persiflage sei eine satirische Darstellung eines Inhaltes, die Parodie eine Uebernahme der Form mit lächerlichem Inhalt, kurz gesagt.
Aber die Unterscheidung erscheint mir gar nicht so einfach. So werden die genannten Austin Powers Filme als Parodien bezeichnet, obwohl es ja auch Agentenfilme sind, also nicht nur die Form, sondern auch der Inhalt erhalten bleibt. Es ist die Darstellung des Inhaltes, der die Parodie, oder doch die Persiflage, ausmacht.
Ich habe mir darum überlegt, wie man mit einem Blogbeitrag verfahren würde, um diesen Unterschied darzustellen. Zum Beispiel ein Beitrag zum neuen IPhone. Eine Persiflage wäre demnach, wenn man diesen Artikel inhaltlich erhalten und an der Form feilen würde. Die positiven Punkte würden überhöht, die negativen dramatisiert - z.B. mit Worten, die wir aus Predigten kennen. Eine Parodie hingegen wäre, wenn statt dem IPhone ein Küchengerät besprochen würde, mitsamt dem Zubehör. So oder so, kann das Ganze wohl nur gelingen, wenn schon das Original etwas witziges, übertriebenes oder absurdes hat - wie eben die James Bond Filme, die haben (meistens) alles.

2 Kommentare:

  1. Oh, GUTE Erklärung! Danke.
    Könntest Du mir jetzt noch den Unterschied zwischen Ironie und Sarkasmus so beibringen, dass ich es mir merken kann?

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  2. Danke auch! Gib mir bitte etwas Zeit. Vielleicht finde ich ein paar aktuelle Beispiele.

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