Nachwehen
Meine Ferienreise ganz zu Ende. „Ganz“, weil jetzt
auch mein Necessaire zu Hause ist. Dieses habe ich nämlich am letzten
Tag in Polen im Hotel vergessen.
Ich habe es mir schicken lassen. Nicht wegen der Zahnbürste oder des
Nagelclips, nicht einmal wegen des Rasierapparats, sondern wegen der
Brille. Die ist nun mal deutlich mehr Wert, als die hundert Franken, die
mich der Spass gekostet hat. Darüber, warum das Hotel einen teuren
Kurierdienst beauftrag hat, der dann nicht schneller als die
konventionelle Post war, will ich mir gar nicht mehr lange Gedanken machen.
Bezahlt habe ich die Sache schliesslich weniger mit dem Geld, als mit
zwei Wochen nervösem Warten und dass ich auf den extra Tag in Heidelberg
verzichtet habe. Immerhin habe ich mit letzterem wohl mehr als hundert
Franken gespart.
Wichtig an der Reise sind aber die positiven Erinnerungen. Auch an Breslau, wo überall solche Zwerge Einheimische und Touristen entgegenschauen.
1 Freitag
Nachdem ich mich in Polen von Schweinebraten zu Schweinebraten
durchgebissen hatte, war es Zeit, wieder zu leichterer Küche zu finden.
Da kam gerade recht, dass der Nachbar zu einer typischen Sommerspeise
lud.
31 Sonntag
Am Samstag waren die Bierfreunde wieder unterwegs auf dem jährlichen
Vereinsausflug. Ziel war das Glarnerland, aber nicht auf dem direkten
Weg. In Pfäffikon SZ stiegen wir aus um uns etwas Durst für einen Apéro
anzuwandern.
Wir gingen gemütlich über den Seedamm Richtung Rapperswil. zuerst auf
dem Wanderweg zwischen Strasse und Bahnlinie, dann über diese vor ca.
zehn Jahren erstellte Holzbrücke. Von dieser sieht man im seichten
Wasser Fische, die es sich gut gehen lassen.
In der Altstadt von Rapperswil dann die Belohnung: Eine kleine
Alternativbeiz mit gutem Angebot aus den beiden Rapperswiler
Kleinbrauereien. Dann folgte für alle, auch für mich als fleissigen
Bahnfahrer eine Permiere, nämlich die S-Bahn von Rapperswil nach
Schwanden GL. Von dort nahmen wir den Bus ins Sernftal zum
Landesplattenberg. So heisst das Bergwerk, in dem einst Schiefer
abgebaut wurde. (Landes-, weil Kantonsbesitz).
Wir erlebten eine interessante Führung und erhielten einen Eindruck, wie
über hundert Jahre lang die Bergarbeiter nur mit Pickeln aufgerüstet
Schiefer förderten. Leider kann dies mein Bild nur unvollständig
wiedergeben.
Auch wenn wir nicht hart arbeiten mussten, abgesehen von hundert
Metern Treppen steigen, waren wir nach der Führung hungrig. Zum
Abendessen waren wir im Gasthaus Elmer in Matt angemeldet. Fazit: Essen
sehr gut, Service leider an der Grenze zur Unfreundlichkeit.
Interessanterweise gab es Puschlaver Bier, weil der Koch von dort kommt.
Und das war gut.
Links zum Seedamm und zum Landesplattenberg.
Freitag, 1. Juli 2016
Mittwoch, 1. Juni 2016
Der Juni 2016
1 Mittwoch
In Freiburg unterhalb der Kathedrale heisst die Strasse „rue du pont suspendu“, Hängebrückenstrasse, also. Wenn man dann auf der Brücke über die Saane ist, stellt man fest, dass dies gar keine Hängebrücke ist. Es ist eine „normale“ Brücke, die Zähringerbrücke, benannt nach den Stadtgründern. Tatsächlich ist die alte Hängebrücke aus dem 19. Jahrhundert verschwunden – nur der Strassenname ist geblieben. Von der Brücke aus sieht man dafür eine neue Hängebrücke.
Die Poya-Brücke (rechts, nicht der Steg unten) übernimmt den Verkehr, der bisher die Zähringerbrücke belastete. Die Altstadt ist jetzt ruhiger als früher.
Hier fand die Reise nach Dresden, Breslau und Krakau statt.
25 Samstag
Auf dem Weg zum Schach spielen, habe ich einen Kollegen in Einigen (zwischen Thun und Spiez) abgeholt. Da drängte es sich auf, noch ein Bildchen des Thuner Sees zu machen.
„Zu eurer Beruhigung“ habe ich zu dem Bild auf Twitter geschrieben. Seit Freitag ist ja eine beachtliche Hysterie in allen Medien, den Massen- wie auch den Social-. Da ist man beinah froh, wird wieder Fussball gespielt. Wir, die Schach gespielt haben, kamen mit einem 3:3 nach Hause. Bei uns gibt es zum Glück kein Elfmeterschiessen.
In Freiburg unterhalb der Kathedrale heisst die Strasse „rue du pont suspendu“, Hängebrückenstrasse, also. Wenn man dann auf der Brücke über die Saane ist, stellt man fest, dass dies gar keine Hängebrücke ist. Es ist eine „normale“ Brücke, die Zähringerbrücke, benannt nach den Stadtgründern. Tatsächlich ist die alte Hängebrücke aus dem 19. Jahrhundert verschwunden – nur der Strassenname ist geblieben. Von der Brücke aus sieht man dafür eine neue Hängebrücke.
Die Poya-Brücke (rechts, nicht der Steg unten) übernimmt den Verkehr, der bisher die Zähringerbrücke belastete. Die Altstadt ist jetzt ruhiger als früher.
Hier fand die Reise nach Dresden, Breslau und Krakau statt.
25 Samstag
Auf dem Weg zum Schach spielen, habe ich einen Kollegen in Einigen (zwischen Thun und Spiez) abgeholt. Da drängte es sich auf, noch ein Bildchen des Thuner Sees zu machen.
„Zu eurer Beruhigung“ habe ich zu dem Bild auf Twitter geschrieben. Seit Freitag ist ja eine beachtliche Hysterie in allen Medien, den Massen- wie auch den Social-. Da ist man beinah froh, wird wieder Fussball gespielt. Wir, die Schach gespielt haben, kamen mit einem 3:3 nach Hause. Bei uns gibt es zum Glück kein Elfmeterschiessen.
Sonntag, 1. Mai 2016
Der Mai 2016
2 Montag
Ein englischer Landschaftsgarten besteht aus Hügeln und Senken, Höhlen und Weihern, sowie aus historischen Gebäuden wie einem Schloss, einer Einsiedelei, einem Tempel…. kurz, mit dem, was seinem Besitzer gefällt, denn er ist zu mindestens 90% künstlich.
Das gilt auch für die Ermitage in Arlesheim, die wir letzten Donnerstag besuchten, wo immerhin der Hügel und das Schloss darauf – resp. sein Fundament – echt sind.
Im 19. Jh., als Schloss Birseck renoviert wurde, waren offenbar solche Hütchen für Türme Mode. Noch schlechteren Geschmack zeigen die heutigen Besitzer, die ihm noch einen Blech-Storch aufgesetzt haben.
Zu Besichtigen ist das Schloss nur am Sonntag, was uns nicht weiter störte. Es beherbergt auch eine Kindertagesstätte und kann mir gut vorstellen, dass sich die Kinder gerne im Landschaftsgarten herumtreiben. Speziell in den künstlichen Höhlen.
Auf dem Bild nicht sichtbar, ist der Höhleneingang. Aus den Löchern kann man herausgucken – was ich als Kind garantier auch gerne getan hätte.
Am Fuss des Hügels befinden sich drei Weiher. Einer für Forellen, einer für Karpfen (siehe vorheriger Artikel) und einer für Frösche. Von letzteren merkten wir nichts. Es ist wohl noch zu früh.
Zum Mittagessen fuhren wir nach Nuglar (ja das gibt’s) und waren so zwischendurch bereits in jenem Kanton, in dem auch unsere Reise endete. Die Biertage in Solothurn krönte den Tag.
11 Mittwoch
Als ich noch regelmässig zu meinen Eltern nach Pieterlen ins Altersheim fuhr, wählte ich meist den Weg via Rapperswil, Schnottwil und Büren. Ich bemerkte hierbei, dass auf dieser Strecke auch ein Postauto fährt und nahm mir vor, auch einmal damit zu fahren.
Heute fuhr ich nach dem Essen mit A. nach Zollikofen um besagtes Postauto, das eigentlich ein RBS-Bus ist, zu besteigen. Eine Dreiviertelstunde waren wir flott unterwegs, bis wir am Bahnhof Büren eintraffen. Dort ändert der Bus seine Liniennummer von 898 auf lediglich 8 und fährt nach Solothurn. Ich liess in fahren ubd schaute mit das Städtchen an, z.B. das Stadtschloss.
Etwas weiter rechts hat’s eine Lücke in der Häuserreihe für die Strasse nordwärts, die über die Aare führt. Über diese Brücke, auf der Autos nur mit eingeklappten Rückspiegeln kreuzen können.
Hier hätte ich eine Stunde Siesta machen können und dann wäre eventuell die „Siesta“ angekommen, ein Schiff der Biel-Solothurn Schifffahrtslinie. Aber ich war nicht in Schifffahrtslaune und ging wieder auf den Zug.
Einmal mehr merkte ich, wie wenig ich selbst meine engste Heimat kenne und noch viel zu entdecken habe. Zeit dazu habe ich jetzt.
Pusteblume und ESC
Da spotteten doch etliche über den neuen Fünfziger, weil er einen verblühten Löwenzahn zeige. Dass dann auch noch das Hochdeutsche wort „Pusteblume“ in manchen Zeitungsartikeln erschien, machte die Sache nicht besser.
Und was ist das Symbol des diesjährigen ESC …
Man kann es halt verschieden sehen. Für die einen ist die Blume verblüht – für die anderen ist sie in dem Zustand, in dem sie ihre Samen über die ganze Welt fliegen lässt.
Das beste am ESC 2016 sind Petra Mede und Måns Zelmerlöw. Zur Eröffnung der ersten Show gab es das Siegerlied in analoger Version, d.h. statt Strichmännchen ein lebendiges Kinderballett und zur zweiten eine echte Musical-Ouverture mit dem Titel „What is Eurovision?“
Eine perfekte Erklärung dieses Anlasses und, weil die Schweden das beste Englisch sprechen und singen, auch ohne höheren Abschluss in dieser Sprache verständlich.
Daneben wurden zweimal 18 Lieder vorgetragen und je 10 für den Final qualifiziert. Zu meinem Leidwesen folgen die meisten Stücke diesem Schema: Zu Beginn eine düstere Strophe nach der ein harter Bass, begleitet von Bühnenblitzgewitter, einsetzt und ein Refrain folgt, bei dem sich der Sänger und erst recht die Sängerin Seele aus dem Leib schreit. Darum freue ich mich über die Beiträge, der sich ausserhalb dieses Schemas qualifiziert haben, wie Niederlande, Belgien und Österreich. Die Schweiz hat es nicht geschafft – schade, aber nicht überraschend.
Der ESC ist unpolitisch. Mit diesem Satz ist der Witz erzählt und der Artikel könnte fertig sein. Trotzdem noch in paar Sätze mehr:
Auch wenn die ESC-Jury befand, der ukrainische Beitrag mit dem Titel „1944“ behandle ein rein geschichtliches Thema, nämlich die stalinistischen Verbrechen auf der Krim von damals und nicht die heutigen Zustände, war wohl auch ihr klar, dass so gut wie alle Leute dies anders interpretieren werden. So war es denn auch, denn als gute dramatische Ballade allein hätte das Lied bei den Fachjuries wohl kaum so deutlich gesiegt. Dass bei reinem Televoting ausgerechnet Russland gewonnen hätte, dürfte noch für Gesprächsstoff sorgen.
Keinen Grund für Negativkritik boten hingegen die beiden Präsentatoren.
Wie mittlerweile beim ESC üblich, wechselten die beiden regelmässig ihr Outfit, vor allem Petra. Das grüne Kleid gefiel mir am besten. Leider trug sie es nur kurz während der Televotingphase.
Das ist doch wirklich Nebensache, könnte man jetzt sagen und ich muss diesem Einwand durchaus Recht geben. Aber beim ESC hängt doch alles mit allem zusammen – wie überall sonst auch.
20 Freitag
Eine Fotzelschnitte ist im Allgemeinen die Verwertung von altem Brot, indem man es in Ei wendet, anbrät und mit etwas Zucker überstreut serviert. Eine Erdbeerschnitte wiederum ist ein Stück Weissbrot, ev. kurz in Milch getunkt, auf das man dann eben Erbeeren häuft. Dasselbe geht auch mit einem Kompott, z.B. mit Rhabarber.
Dann gibt es die Kombination von beidem, quasi die Deluxe-Schnitte: Einback, in Ei gewendet und gebraten und mit Rhabarberkompott oder Erdbeeren (mit Kondensmilch) belegt.
30 Montag
„I warte uf nes Änd wo nid wird cho
wüu so lang de luegsch wis rägnet so lang rägnets o
z Ändi chunt ersch denn wennd nüm i Räge luegsch
i blibe i mim Zimmer – vilech rägnets ja für immer „
Ist natürlich etwas pessimistisch, dieses Lied der „Männer am Meer“, resp. den von Kuno Lauener gesungenen Refrain, zu zitieren, wo doch der Montag trocken und teilweise sogar sonnig war. Aber das Lied ertönte in meinem iPod als ich gerade auf dem Laufband war und erinnerte mich an den Vortag. Die Katze sass am Sonntag Morgen auf meinem Balkon und putzte sich. Sie wollte aber nicht zu mir, sondern zu meinem Nachbarn, der ihr jeweils ein paar Streicheleinheiten (und etwas Milch) spendet.
Ein englischer Landschaftsgarten besteht aus Hügeln und Senken, Höhlen und Weihern, sowie aus historischen Gebäuden wie einem Schloss, einer Einsiedelei, einem Tempel…. kurz, mit dem, was seinem Besitzer gefällt, denn er ist zu mindestens 90% künstlich.
Das gilt auch für die Ermitage in Arlesheim, die wir letzten Donnerstag besuchten, wo immerhin der Hügel und das Schloss darauf – resp. sein Fundament – echt sind.
Im 19. Jh., als Schloss Birseck renoviert wurde, waren offenbar solche Hütchen für Türme Mode. Noch schlechteren Geschmack zeigen die heutigen Besitzer, die ihm noch einen Blech-Storch aufgesetzt haben.
Zu Besichtigen ist das Schloss nur am Sonntag, was uns nicht weiter störte. Es beherbergt auch eine Kindertagesstätte und kann mir gut vorstellen, dass sich die Kinder gerne im Landschaftsgarten herumtreiben. Speziell in den künstlichen Höhlen.
Auf dem Bild nicht sichtbar, ist der Höhleneingang. Aus den Löchern kann man herausgucken – was ich als Kind garantier auch gerne getan hätte.
Am Fuss des Hügels befinden sich drei Weiher. Einer für Forellen, einer für Karpfen (siehe vorheriger Artikel) und einer für Frösche. Von letzteren merkten wir nichts. Es ist wohl noch zu früh.
Zum Mittagessen fuhren wir nach Nuglar (ja das gibt’s) und waren so zwischendurch bereits in jenem Kanton, in dem auch unsere Reise endete. Die Biertage in Solothurn krönte den Tag.
11 Mittwoch
Als ich noch regelmässig zu meinen Eltern nach Pieterlen ins Altersheim fuhr, wählte ich meist den Weg via Rapperswil, Schnottwil und Büren. Ich bemerkte hierbei, dass auf dieser Strecke auch ein Postauto fährt und nahm mir vor, auch einmal damit zu fahren.
Heute fuhr ich nach dem Essen mit A. nach Zollikofen um besagtes Postauto, das eigentlich ein RBS-Bus ist, zu besteigen. Eine Dreiviertelstunde waren wir flott unterwegs, bis wir am Bahnhof Büren eintraffen. Dort ändert der Bus seine Liniennummer von 898 auf lediglich 8 und fährt nach Solothurn. Ich liess in fahren ubd schaute mit das Städtchen an, z.B. das Stadtschloss.
Etwas weiter rechts hat’s eine Lücke in der Häuserreihe für die Strasse nordwärts, die über die Aare führt. Über diese Brücke, auf der Autos nur mit eingeklappten Rückspiegeln kreuzen können.
Hier hätte ich eine Stunde Siesta machen können und dann wäre eventuell die „Siesta“ angekommen, ein Schiff der Biel-Solothurn Schifffahrtslinie. Aber ich war nicht in Schifffahrtslaune und ging wieder auf den Zug.
Einmal mehr merkte ich, wie wenig ich selbst meine engste Heimat kenne und noch viel zu entdecken habe. Zeit dazu habe ich jetzt.
Pusteblume und ESC
Da spotteten doch etliche über den neuen Fünfziger, weil er einen verblühten Löwenzahn zeige. Dass dann auch noch das Hochdeutsche wort „Pusteblume“ in manchen Zeitungsartikeln erschien, machte die Sache nicht besser.
Und was ist das Symbol des diesjährigen ESC …
Man kann es halt verschieden sehen. Für die einen ist die Blume verblüht – für die anderen ist sie in dem Zustand, in dem sie ihre Samen über die ganze Welt fliegen lässt.
Das beste am ESC 2016 sind Petra Mede und Måns Zelmerlöw. Zur Eröffnung der ersten Show gab es das Siegerlied in analoger Version, d.h. statt Strichmännchen ein lebendiges Kinderballett und zur zweiten eine echte Musical-Ouverture mit dem Titel „What is Eurovision?“
Eine perfekte Erklärung dieses Anlasses und, weil die Schweden das beste Englisch sprechen und singen, auch ohne höheren Abschluss in dieser Sprache verständlich.
Daneben wurden zweimal 18 Lieder vorgetragen und je 10 für den Final qualifiziert. Zu meinem Leidwesen folgen die meisten Stücke diesem Schema: Zu Beginn eine düstere Strophe nach der ein harter Bass, begleitet von Bühnenblitzgewitter, einsetzt und ein Refrain folgt, bei dem sich der Sänger und erst recht die Sängerin Seele aus dem Leib schreit. Darum freue ich mich über die Beiträge, der sich ausserhalb dieses Schemas qualifiziert haben, wie Niederlande, Belgien und Österreich. Die Schweiz hat es nicht geschafft – schade, aber nicht überraschend.
Der ESC ist unpolitisch. Mit diesem Satz ist der Witz erzählt und der Artikel könnte fertig sein. Trotzdem noch in paar Sätze mehr:
Auch wenn die ESC-Jury befand, der ukrainische Beitrag mit dem Titel „1944“ behandle ein rein geschichtliches Thema, nämlich die stalinistischen Verbrechen auf der Krim von damals und nicht die heutigen Zustände, war wohl auch ihr klar, dass so gut wie alle Leute dies anders interpretieren werden. So war es denn auch, denn als gute dramatische Ballade allein hätte das Lied bei den Fachjuries wohl kaum so deutlich gesiegt. Dass bei reinem Televoting ausgerechnet Russland gewonnen hätte, dürfte noch für Gesprächsstoff sorgen.
Keinen Grund für Negativkritik boten hingegen die beiden Präsentatoren.
Wie mittlerweile beim ESC üblich, wechselten die beiden regelmässig ihr Outfit, vor allem Petra. Das grüne Kleid gefiel mir am besten. Leider trug sie es nur kurz während der Televotingphase.
Das ist doch wirklich Nebensache, könnte man jetzt sagen und ich muss diesem Einwand durchaus Recht geben. Aber beim ESC hängt doch alles mit allem zusammen – wie überall sonst auch.
20 Freitag
Eine Fotzelschnitte ist im Allgemeinen die Verwertung von altem Brot, indem man es in Ei wendet, anbrät und mit etwas Zucker überstreut serviert. Eine Erdbeerschnitte wiederum ist ein Stück Weissbrot, ev. kurz in Milch getunkt, auf das man dann eben Erbeeren häuft. Dasselbe geht auch mit einem Kompott, z.B. mit Rhabarber.
Dann gibt es die Kombination von beidem, quasi die Deluxe-Schnitte: Einback, in Ei gewendet und gebraten und mit Rhabarberkompott oder Erdbeeren (mit Kondensmilch) belegt.
30 Montag
„I warte uf nes Änd wo nid wird cho
wüu so lang de luegsch wis rägnet so lang rägnets o
z Ändi chunt ersch denn wennd nüm i Räge luegsch
i blibe i mim Zimmer – vilech rägnets ja für immer „
Ist natürlich etwas pessimistisch, dieses Lied der „Männer am Meer“, resp. den von Kuno Lauener gesungenen Refrain, zu zitieren, wo doch der Montag trocken und teilweise sogar sonnig war. Aber das Lied ertönte in meinem iPod als ich gerade auf dem Laufband war und erinnerte mich an den Vortag. Die Katze sass am Sonntag Morgen auf meinem Balkon und putzte sich. Sie wollte aber nicht zu mir, sondern zu meinem Nachbarn, der ihr jeweils ein paar Streicheleinheiten (und etwas Milch) spendet.
Freitag, 1. April 2016
Der April 2016
4 Montag
Es ist eine sehr attraktive Wohnlage in Thun. Nur wenige hundert Meter ins Stadtzentrum und zum Bahnhof. Ein Kino gleich integriert und das legendäre Musiklokal Mokka auf der anderen Strassenseite. Beides auch Lärmquellen, aber bei gut isolierten Fenstern sicher kein Problem.
Doch eines gibt mir zu denken: die Balkone. Die Ingenieure werden sicher die Belastung gut ausgerechnet haben, aber mich brächte man da kaum raus. Da bekomme ich sofort weiche Knie.
7 Donnerstag
Ah, wieder mal Option Musique…Sie spielten Stück von Yma Sumac gestern Nachmittag. Es ist schon längere Zeit her, als ich – auch im Radio – diese ausserordentliche Sängerin hörte. Ihren Namen hatte ich damals vergessen, jetzt aber merke ich ihn mir.
14 Donnerstag
Der deutsche Justizminister will sexistische Werbung verbieten. Nachdem er schon daran ist, das Internet zu zensurieren, wird er jetzt von Kommentatoren „Verbotsminister“ genannt.
Unter sexistisch verstehen die meisten nur, was auf irgendeine Weise gegen Frauen gerichtet ist. An Männer denkt man nur selten. Das zeigt auch dieses Plakat der BLS:
Zugegeben, um hier etwas männerfeindliches zu finden, muss man schon genau hinschauen: Drei Personen, alles Männer, werden in lächerlichen Positionen gezeigt. Einen Ruderer, der sich furchtbar anstrengt, während seinen Passagierin lächelnd in die Umgebung schaut, einen Heuer, der von einer Ziege in den Hintern gebissen wird und einen Familienvater, dem gerade die Wanderkarte aus den Händen geweht wird, während seine Familie keine Notiz davon nimmt.
Ok, nehmen wir’s leicht. Selbstbewusste Männer habe kein Problem damit, wenn man sich über sie lustig macht. Selbstbewusste Frauen auch nicht.
17 Sonntag
Auch wenn ich gerne über diese Listen mit 10, 15, 100 Tipps was man tun oder lassen soll spotte, lese ich doch ab und zu eine. Diese hier gefiel mir auch:
11 Fehler auf Städtereisen
Dieser Artikel richtet sich zwar an 20jährige, aber ich kann durchaus auch etwas damit anfangen und kommentiere sie hier:
Feiern gehen, obwohl man kaputt ist.
Wie hiess der Spruch noch? „Schlafen kann man, wenn man tot ist.“ Aber sich tot feiern ist eben auch nicht das Wahre, vor allem nicht in den Ferien. Mass halten ist auch in anderen Punkten noch das Thema.
Ohne Plan nach Restaurants suchen.
Das ist auch für mich ein Thema. Kaum eine Städtereise, in der ich nicht schon ein schlechtes Restaurant erwischt habe oder, wie beschrieben, aus reiner Not beim Hamburgerbrater gelandet bin.
Im Winter gen Norden fliegen.
Ach was! Museen und Konzerte besuchen kann man natürlich immer. Und ein paar Stunden hält man es im Winter draussen aus.
In Läden einkaufen, die es auch zuhause gibt.
An Shopping denke ich bei Ferien sowieso nicht. Mit einer Ausnahme vielleicht: Am letzten Tag besorge ich mir noch ein paar Bierchen, die ich als Souvenir mit nach Hause nehme.
Sightseeing, obwohl man keinen Bock hat.
Ähniich wie der erste Punkt. Sich nicht zuviel vornehmen oder auch mal auf etwas verzichten, wenn es zuviel wird. Ja, das fällt mir schwer.
Mehr als fünf Kleidungsstücke mitnehmen.
Oder einfach genau so viel, wie in den Koffer passt, aber Platz für die Bierchen frei halten.
Klischeefotos.
Der Eiffelturm, das Brandenburger Tor, das Kollosseum nicht fotografieren? Nein, diesen Ratschlag halte ich nicht ein. Ich will mein eigenes Bild und wenn es das 7378221ste ist.
Nicht allen unter die Nase reiben.
Per Social Media quasi eine Life-Reportage auf Instagramm veranstalten. Da halte ich mich auch zurück. Am Abend im Hotel ein Bildchen auf Facebook genügt.
Bei Freunden pennen.
Hätte es vor 30 Jahren schon Couch-Surfing gegeben, hätte ich es sicher auch ausprobiert. Heute ziehe ich das Hotel oder die Ferienwohnung vor.
Sich vornehmen, eine gute Zeit zu haben.
Wo du auch hingehst, nimmst du immer auch dich mit. Darum nicht erwarten, dass Ferien das Leben verändern. Geniessen reicht.
Zum dritten Mal in dieselbe Stadt fahren.
Ein Rat, den ich einem U30 auch geben würde. Später aber wird es sogar reizvoll, zu erforschen, was sich in den letzten 10 oder 20 Jahren in einer Stadt geändert hat. Berlin ist ein besonders gutes Beispiel dafür.
20 Mittwoch
Nach dem Essen mit A. noch einen Spaziergang machen…
Erst durch die Altstadt, dann noch zum Rosengarten. Dieser ehemalige Friedhof ist ja heute die Aussichtsterrasse für die Sicht auf die Berner Altstadt.
Vor der Terrassenmauer hat es auch einen Weg und den ging ich entlang, als mir die Idee kam, Münster und Altstadt einmal mit Beigemüse, sprich Bäumen, zu fotografieren. Aber als ich stehen blieb, schimpfte eine Frau, die auf einem Bank sass, weil ich ihr in der Aussicht stand. Erstaunt ging ich weiter und machte das Bild dann von oberhalb der Mauer.
23 Samstag
Schon meine Grossmutter nutzte ihr GA, um mit einer Freundin auf Kaffee und Kuchen an den Bodensee, nach Romanshorn, zu fahren. Ich fahre gerne mal nach Kreuzlingen und Konstanz.
Es kann ja auch Bier und Currywurst sein.
Vorher tat ich aber etwas, was ich mir schon länger vorgenommen hatte: Ich stieg in Kreuzlingen-Bernrain aus, bei der Schokoladefabrik. Nicht der Schokolade wegen, sondern weil man von dort eine schöne Aussicht hat und gemütlich durch die Quartiere hinunterspazieren kann. Hierbei leistete ich mir noch einen Umweg, denn ich wollte mir das Haus anschauen, in welchem mein Vater aufgewachsen war und in dem sein Bruder mit seiner Frau bis an sein Lebensende wohnte. Es steht noch – renoviert, aber sonst fast wie früher. Ich stand nur kurz davor, denn ich wollte nicht auffallen und ging wieder zur Hauptstrasse um dem Bus nach Konstanz zu nehmen. Seit fast fünfzig Jahren fuhr ich wieder mit dem „roten Arnold„, wie meine Tante sagte.
Der Konstanzer Bus, der die Stadt im Halbstundentakt mit Kreuzlingen verbindet, hält am Zoll. Der Grenzübergang ist aber für Autos geschlossen und der Bus schwenkt auf eine Nebenstrasse, wo er ferngesteuert einige Poller versenkt und so zum Bahnhof Konstanz fährt. Dort stieg ich aus, um etwas durch die Stadt zu flanieren. An diesem schonen Nachmittag waren die Gassen ziemlich voll. Voller Schweizer Einkaufstouristen.
Ich plante in der Brauerei Johann Albrecht eine Kleinigkeit zu essen und natürlich ein Bier zu trinken. Ich war vor Jahren dort mit einer Freundin und ass damals eine Schweinshaxe. Nur ich – sie, die Vegetarierien, schaute mir mit gespieltem Entsetzen bei einem Salat zu.
Dort angekommen entschied ich mich anders. Lieber wollte ich mich an die Strandpromenade setzen, als in ein Restaurant. Ich ging zurück und, weil ich an der Kathedrale vorbeikam, ging ich kurz hinein. Wie in allen katholischen Kirchen, gibt es auch dort viele Altäre, vor denen man eine Kerze anzünden kann. Ich habe das noch nie getan, aber als ich diesen Altar sah, tat ich es.
Warum ausgerechnet hier?
Das Altarbild zeigt für einmal keine Pietà, sondern die Begegnung des auferstanden Jesus mit dem Jünger Thomas.
Thomas hatte gemäss Evangelium das Pech, die Erscheinung des Auferstandenen bei seinen Jüngern zu verpassen und glaubte seinen Kollegen nicht, was sie ihm erzählten. So erschien Jesus ein zweites Mal und forderte ungläubigen Thomas ihn auch zu berühren. So konnte er auch ihn überzeugen. Thomas ist somit das Sinnbild für jene, die nur glauben, was sie mit eigenen Sinnen wahrnehmen.
Ich bin meist auch so ein Ungläubiger und sehe fantastische Geschichten, die mir erzählt werden, skeptisch. Möglichst diplomatisch versuche ich dann, Beweise nachzufordern. Wenn es sich um Geschichten aus zweiter Hand handelt, sage ich meist: „Beurteilen kann ich nur, was ich selbst sehe oder erlebe“. Bei obiger Sache war ich übrigens auch nicht dabei.
Es ist eine sehr attraktive Wohnlage in Thun. Nur wenige hundert Meter ins Stadtzentrum und zum Bahnhof. Ein Kino gleich integriert und das legendäre Musiklokal Mokka auf der anderen Strassenseite. Beides auch Lärmquellen, aber bei gut isolierten Fenstern sicher kein Problem.
Doch eines gibt mir zu denken: die Balkone. Die Ingenieure werden sicher die Belastung gut ausgerechnet haben, aber mich brächte man da kaum raus. Da bekomme ich sofort weiche Knie.
7 Donnerstag
Ah, wieder mal Option Musique…Sie spielten Stück von Yma Sumac gestern Nachmittag. Es ist schon längere Zeit her, als ich – auch im Radio – diese ausserordentliche Sängerin hörte. Ihren Namen hatte ich damals vergessen, jetzt aber merke ich ihn mir.
14 Donnerstag
Der deutsche Justizminister will sexistische Werbung verbieten. Nachdem er schon daran ist, das Internet zu zensurieren, wird er jetzt von Kommentatoren „Verbotsminister“ genannt.
Unter sexistisch verstehen die meisten nur, was auf irgendeine Weise gegen Frauen gerichtet ist. An Männer denkt man nur selten. Das zeigt auch dieses Plakat der BLS:
Zugegeben, um hier etwas männerfeindliches zu finden, muss man schon genau hinschauen: Drei Personen, alles Männer, werden in lächerlichen Positionen gezeigt. Einen Ruderer, der sich furchtbar anstrengt, während seinen Passagierin lächelnd in die Umgebung schaut, einen Heuer, der von einer Ziege in den Hintern gebissen wird und einen Familienvater, dem gerade die Wanderkarte aus den Händen geweht wird, während seine Familie keine Notiz davon nimmt.
Ok, nehmen wir’s leicht. Selbstbewusste Männer habe kein Problem damit, wenn man sich über sie lustig macht. Selbstbewusste Frauen auch nicht.
17 Sonntag
Auch wenn ich gerne über diese Listen mit 10, 15, 100 Tipps was man tun oder lassen soll spotte, lese ich doch ab und zu eine. Diese hier gefiel mir auch:
11 Fehler auf Städtereisen
Dieser Artikel richtet sich zwar an 20jährige, aber ich kann durchaus auch etwas damit anfangen und kommentiere sie hier:
Feiern gehen, obwohl man kaputt ist.
Wie hiess der Spruch noch? „Schlafen kann man, wenn man tot ist.“ Aber sich tot feiern ist eben auch nicht das Wahre, vor allem nicht in den Ferien. Mass halten ist auch in anderen Punkten noch das Thema.
Ohne Plan nach Restaurants suchen.
Das ist auch für mich ein Thema. Kaum eine Städtereise, in der ich nicht schon ein schlechtes Restaurant erwischt habe oder, wie beschrieben, aus reiner Not beim Hamburgerbrater gelandet bin.
Im Winter gen Norden fliegen.
Ach was! Museen und Konzerte besuchen kann man natürlich immer. Und ein paar Stunden hält man es im Winter draussen aus.
In Läden einkaufen, die es auch zuhause gibt.
An Shopping denke ich bei Ferien sowieso nicht. Mit einer Ausnahme vielleicht: Am letzten Tag besorge ich mir noch ein paar Bierchen, die ich als Souvenir mit nach Hause nehme.
Sightseeing, obwohl man keinen Bock hat.
Ähniich wie der erste Punkt. Sich nicht zuviel vornehmen oder auch mal auf etwas verzichten, wenn es zuviel wird. Ja, das fällt mir schwer.
Mehr als fünf Kleidungsstücke mitnehmen.
Oder einfach genau so viel, wie in den Koffer passt, aber Platz für die Bierchen frei halten.
Klischeefotos.
Der Eiffelturm, das Brandenburger Tor, das Kollosseum nicht fotografieren? Nein, diesen Ratschlag halte ich nicht ein. Ich will mein eigenes Bild und wenn es das 7378221ste ist.
Nicht allen unter die Nase reiben.
Per Social Media quasi eine Life-Reportage auf Instagramm veranstalten. Da halte ich mich auch zurück. Am Abend im Hotel ein Bildchen auf Facebook genügt.
Bei Freunden pennen.
Hätte es vor 30 Jahren schon Couch-Surfing gegeben, hätte ich es sicher auch ausprobiert. Heute ziehe ich das Hotel oder die Ferienwohnung vor.
Sich vornehmen, eine gute Zeit zu haben.
Wo du auch hingehst, nimmst du immer auch dich mit. Darum nicht erwarten, dass Ferien das Leben verändern. Geniessen reicht.
Zum dritten Mal in dieselbe Stadt fahren.
Ein Rat, den ich einem U30 auch geben würde. Später aber wird es sogar reizvoll, zu erforschen, was sich in den letzten 10 oder 20 Jahren in einer Stadt geändert hat. Berlin ist ein besonders gutes Beispiel dafür.
Nach dem Essen mit A. noch einen Spaziergang machen…
Erst durch die Altstadt, dann noch zum Rosengarten. Dieser ehemalige Friedhof ist ja heute die Aussichtsterrasse für die Sicht auf die Berner Altstadt.
Vor der Terrassenmauer hat es auch einen Weg und den ging ich entlang, als mir die Idee kam, Münster und Altstadt einmal mit Beigemüse, sprich Bäumen, zu fotografieren. Aber als ich stehen blieb, schimpfte eine Frau, die auf einem Bank sass, weil ich ihr in der Aussicht stand. Erstaunt ging ich weiter und machte das Bild dann von oberhalb der Mauer.
23 Samstag
Schon meine Grossmutter nutzte ihr GA, um mit einer Freundin auf Kaffee und Kuchen an den Bodensee, nach Romanshorn, zu fahren. Ich fahre gerne mal nach Kreuzlingen und Konstanz.
Es kann ja auch Bier und Currywurst sein.
Vorher tat ich aber etwas, was ich mir schon länger vorgenommen hatte: Ich stieg in Kreuzlingen-Bernrain aus, bei der Schokoladefabrik. Nicht der Schokolade wegen, sondern weil man von dort eine schöne Aussicht hat und gemütlich durch die Quartiere hinunterspazieren kann. Hierbei leistete ich mir noch einen Umweg, denn ich wollte mir das Haus anschauen, in welchem mein Vater aufgewachsen war und in dem sein Bruder mit seiner Frau bis an sein Lebensende wohnte. Es steht noch – renoviert, aber sonst fast wie früher. Ich stand nur kurz davor, denn ich wollte nicht auffallen und ging wieder zur Hauptstrasse um dem Bus nach Konstanz zu nehmen. Seit fast fünfzig Jahren fuhr ich wieder mit dem „roten Arnold„, wie meine Tante sagte.
Der Konstanzer Bus, der die Stadt im Halbstundentakt mit Kreuzlingen verbindet, hält am Zoll. Der Grenzübergang ist aber für Autos geschlossen und der Bus schwenkt auf eine Nebenstrasse, wo er ferngesteuert einige Poller versenkt und so zum Bahnhof Konstanz fährt. Dort stieg ich aus, um etwas durch die Stadt zu flanieren. An diesem schonen Nachmittag waren die Gassen ziemlich voll. Voller Schweizer Einkaufstouristen.
Ich plante in der Brauerei Johann Albrecht eine Kleinigkeit zu essen und natürlich ein Bier zu trinken. Ich war vor Jahren dort mit einer Freundin und ass damals eine Schweinshaxe. Nur ich – sie, die Vegetarierien, schaute mir mit gespieltem Entsetzen bei einem Salat zu.
Dort angekommen entschied ich mich anders. Lieber wollte ich mich an die Strandpromenade setzen, als in ein Restaurant. Ich ging zurück und, weil ich an der Kathedrale vorbeikam, ging ich kurz hinein. Wie in allen katholischen Kirchen, gibt es auch dort viele Altäre, vor denen man eine Kerze anzünden kann. Ich habe das noch nie getan, aber als ich diesen Altar sah, tat ich es.
Warum ausgerechnet hier?
Das Altarbild zeigt für einmal keine Pietà, sondern die Begegnung des auferstanden Jesus mit dem Jünger Thomas.
Thomas hatte gemäss Evangelium das Pech, die Erscheinung des Auferstandenen bei seinen Jüngern zu verpassen und glaubte seinen Kollegen nicht, was sie ihm erzählten. So erschien Jesus ein zweites Mal und forderte ungläubigen Thomas ihn auch zu berühren. So konnte er auch ihn überzeugen. Thomas ist somit das Sinnbild für jene, die nur glauben, was sie mit eigenen Sinnen wahrnehmen.
Ich bin meist auch so ein Ungläubiger und sehe fantastische Geschichten, die mir erzählt werden, skeptisch. Möglichst diplomatisch versuche ich dann, Beweise nachzufordern. Wenn es sich um Geschichten aus zweiter Hand handelt, sage ich meist: „Beurteilen kann ich nur, was ich selbst sehe oder erlebe“. Bei obiger Sache war ich übrigens auch nicht dabei.
Freitag, 18. März 2016
Museumsnacht 2016
Endlich einmal an die Museumsnacht gehen, habe ich mir vorgenommen.
Glücklicherweise hatte A. dieselbe Idee und so gingen wir zu zweit.
Punkt 18 Uhr standen wir vor dem Bundeshaus an und mussten bereits eine
halbe Stunde warten, konnten aber dafür die Oldtimerparade schauen.
Dann konnten wir endlich hinein und die diversen Palastgemächer – pardon – die Sitzungs- und Konferenzzimmer und natürlich den Ständerats- und den Nationalratssaal besichtigen.
Hungrig geworden, genossen wir ein Sandwich und betrachteten die Kuppel mit den nach wie vor nur 22 Kantonswappen.
Nach einem Besuch im Museum für Kommunikation, wo wir uns u.a. mit dem Thema Alter befassten, zogen wir weiter in Paul-Klee-Zentrum. Dort wurden wir gleich noch einmal mit dem Thema Alter konfrontiert, nämlich in der Sonderausstellung für chinesische Kunst: schlafende Greise (lebensechte Figuren) in Rollstühlen.
Bilder von Klee sahen wir auch. Bilder zum Thema Bewegung. Tänzer, Wanderer, Fische und andere Figuren.
Den Titel dieses Bildes weiss ich nicht mehr, ich nenne es einfach: Das Haar in der Suppe. Wollten wir ein solches bei der Museumsnacht finden, wäre es wohl die reine Grösse. Für 25 Franken zwanzig Museen besuchen, tönt ja sehr verlockend, aber mehr als vier oder fünf schafft man in acht Stunden kaum, wenn man die Ausstellungen einigermassen aufmerksam anschaut.
Wir gingen noch einmal zum Helvetiaplatz ins historische Museum und schauten uns dort noch die Einstein-Ausstellung an. Um Mitternacht waren wir müde genug und überliessen das Feld den Nachtschwärmern.
Dann konnten wir endlich hinein und die diversen Palastgemächer – pardon – die Sitzungs- und Konferenzzimmer und natürlich den Ständerats- und den Nationalratssaal besichtigen.
Hungrig geworden, genossen wir ein Sandwich und betrachteten die Kuppel mit den nach wie vor nur 22 Kantonswappen.
Nach einem Besuch im Museum für Kommunikation, wo wir uns u.a. mit dem Thema Alter befassten, zogen wir weiter in Paul-Klee-Zentrum. Dort wurden wir gleich noch einmal mit dem Thema Alter konfrontiert, nämlich in der Sonderausstellung für chinesische Kunst: schlafende Greise (lebensechte Figuren) in Rollstühlen.
Bilder von Klee sahen wir auch. Bilder zum Thema Bewegung. Tänzer, Wanderer, Fische und andere Figuren.
Den Titel dieses Bildes weiss ich nicht mehr, ich nenne es einfach: Das Haar in der Suppe. Wollten wir ein solches bei der Museumsnacht finden, wäre es wohl die reine Grösse. Für 25 Franken zwanzig Museen besuchen, tönt ja sehr verlockend, aber mehr als vier oder fünf schafft man in acht Stunden kaum, wenn man die Ausstellungen einigermassen aufmerksam anschaut.
Wir gingen noch einmal zum Helvetiaplatz ins historische Museum und schauten uns dort noch die Einstein-Ausstellung an. Um Mitternacht waren wir müde genug und überliessen das Feld den Nachtschwärmern.
Dienstag, 1. März 2016
Der März 2016
3 Donnerstag
„Das ist doch kein Wit“, sagte D. zu J. am Brauerstamm. „Na ja“, gab der Angesprochene zu, „es ist keine Wit-Hefe drin“. So ist das: „Wit“, also belgisches Weissbier, ist doch recht klar definiert und der Bierliebhaber merkt da schnell, dass etwas nicht stimmt.
Eindeutig weiss ist hingegen dies:
So sah der Donnerstag morgen direkt vor der Haustür aus. Die ganze Nacht hatte es geschneit und … es begann schon bald wieder. Jetzt, um 15 Uhr, wo ich den Artikel schreibe, schneit es immer noch. Darum habe ich spontan beschlossen zuhause zu bleiben. Das kann man ja, als Pensionierter …
9 Mittwoch
Da war ich heute mit A. Mittagessen und habe ihn auch wieder nach Worblaufen zurückbegleitet. Ich beschloss zu Fuss in die Stadt zurück zu gehen. Der Weg führte mich über das Rossfeld, wo schon die Römer waren.
Ein kleines Theater zeugt davon, dass es hier wohl an nichts fehlte. Auch die Kelten wohnten gerne auf der Engehalbinsel, denn die Aare bildet auf drei Seiten einen natürlichen Schutz.
Das Tiefenauquartier ist ein recht schönes Wohnquartier, gut erschlossen und, je nach Gebäude, mit Aareblick. Nun, beim Blick auf die Aare sieht man auch ein Viadukt, das nicht von den Römern stammt.
Dieses Viadukt hatte einst eine Rolle in der Verfilmung von „Der Richter und sein Henker“, wo ein Protagonist über die noch halbe Brücke in den Tod rast.
Ich raste zum Glück nicht, sondern spazierte gemütlich zum Bahnhof.
12 Samstag
Heute war mir wieder nach spazieren zu Mute und so suchte ich einen ehemaligen Arbeitsplatz auf. Hier ist er:
Das ist nicht der Arbeitsplatz. Der war in diesem knapp sichtbaren lachsfarbenen Gebäude rechts der Bildmitte. Das eigentliche Ziel des Spazierganges war der Egelsee. Ja, Bern hat einen See. Er zwar ist in wenigen Minuten umrundet, aber deshalb auch ideal für einen Verdauungsspaziergang nach dem Mittagessen, bevor man ins Büro zurückkehrt.
Ich arbeitete nur etwa zwei Jahre dort und in diesem Team, aber es ist genau dieses Team, das sich jedes Jahr einmal zum Essen trifft. Damals assen wir mittags mal im Büro, mal leisteten wir uns einen Ausbruch und fuhren auf die Moosegg, nach Chuderhüsi und einmal gar nach Murten. Meistens aber gingen wir ins Migros-Restaurant am Freudenbergerplatz.
Seither wurden das Restaurant und die Läden mindestens zwei mal renoviert. Was sich nicht geändert hat, ist, dass Migros und Coop unmittelbar nebeneinander sind. Ich weiss nicht, ob es in der Schweiz noch ein anderes Einkaufszentrum gibt, wo das der Fall ist.
14 Montag
Da finde ich heute im Migros-Magazin einen „alten Bekannten“.
Wobei es etwas übertrieben ist, wenn ich ihn als Bekannten bezeichne, denn ich habe ihn noch nie persönlich getroffen. Ich gehöre zu seinen über sechseinhalbtausend Folgern auf Twitter. Mir gefällt seine leicht zynische Art, allerlei Themen, ob Alltag oder Politik, zu kommentieren. Als ehem. Gerichtskorrespondent ist natürlich die Rechtssprechung häufig sein Thema. Einige Beispiele sind im Artikel nachzulesen, so z.B.: “ Die Justiz leidet nicht an Realitätsverlust. Sie geniesst ihn“.
Ich finde, dieser Spruch trifft auch auf Twitter und die anderen Social Media zu.
16 Mittwoch
Der Tag begann damit, dass ich nach Oberdiessbach in die Garage fuhr, weil sich die Bremsen nicht mehr richtig lösten und pfiffen und stanken. Kaum dort, ruft mich A. an, mit dem ich zum Mittagessen abgemacht habe, und meldet sich krank. So fahre ich mit dem Zug nach Bern und dort kommt mir die Eingebung: Warum nicht wieder mal bei Ikea essen.
Gesagt getan – und nebenbei natürlich auch ein bisschen Möbel angeschaut. Da hat es tatsächlich Stühle, die sehr gut zu meinem Tisch passen würden. Besser als die Metallstühle jetzt. Es riecht nach einer zweiten Ikea-Exkursion.
28 Montag
Raus am Ostersonntag. Wohin? Hierhin:
Die Habsburg – ja, auch die späteren Herrscher eines Weltreiches haben klein angefangen. Wobei mit diesem Turmgebäude nur noch einen Drittel der ursprünglichen Burg besteht. Vom meisten gibt es nur noch Fundamente.
Im Turm gibt es eine kleine Ausstellung zur Geschichte der Habsburger, die einst aus dem Elsass einwanderten, den Namen ihres neuen Sitzes im Aargau annahmen und später aus diesem vertrieben wurden. Hätten sich die ersten Schweizer für eine Monarchie ausgesprochen, hätten wir vielleicht heute noch ein habsburgisches Königshaus.
Das Dorf Habsburg selbst ist ein Bauerndorf, das sich in ein Einfamilienhausquartier verwandelt hat. Jede Stunde fährt ein Postauto und in 40 Minuten (abwärts) ist man auch zu Fuss in Brugg. Letzteres unternahm ich auch, denn ich wollte unterwegs noch hier Halt machen:
Das Amphitheater von Vindonissa. Ich beschränkte mich darauf, einmal darum herum zu spazieren. Die Spuren der Römer hier genauer anzuschauen, spare ich mir für ein andermal. Per Twitter wurde mir bereits empfohlen, den Legionärsweg zu machen.
„Das ist doch kein Wit“, sagte D. zu J. am Brauerstamm. „Na ja“, gab der Angesprochene zu, „es ist keine Wit-Hefe drin“. So ist das: „Wit“, also belgisches Weissbier, ist doch recht klar definiert und der Bierliebhaber merkt da schnell, dass etwas nicht stimmt.
Eindeutig weiss ist hingegen dies:
So sah der Donnerstag morgen direkt vor der Haustür aus. Die ganze Nacht hatte es geschneit und … es begann schon bald wieder. Jetzt, um 15 Uhr, wo ich den Artikel schreibe, schneit es immer noch. Darum habe ich spontan beschlossen zuhause zu bleiben. Das kann man ja, als Pensionierter …
9 Mittwoch
Da war ich heute mit A. Mittagessen und habe ihn auch wieder nach Worblaufen zurückbegleitet. Ich beschloss zu Fuss in die Stadt zurück zu gehen. Der Weg führte mich über das Rossfeld, wo schon die Römer waren.
Ein kleines Theater zeugt davon, dass es hier wohl an nichts fehlte. Auch die Kelten wohnten gerne auf der Engehalbinsel, denn die Aare bildet auf drei Seiten einen natürlichen Schutz.
Das Tiefenauquartier ist ein recht schönes Wohnquartier, gut erschlossen und, je nach Gebäude, mit Aareblick. Nun, beim Blick auf die Aare sieht man auch ein Viadukt, das nicht von den Römern stammt.
Dieses Viadukt hatte einst eine Rolle in der Verfilmung von „Der Richter und sein Henker“, wo ein Protagonist über die noch halbe Brücke in den Tod rast.
Ich raste zum Glück nicht, sondern spazierte gemütlich zum Bahnhof.
12 Samstag
Heute war mir wieder nach spazieren zu Mute und so suchte ich einen ehemaligen Arbeitsplatz auf. Hier ist er:
Das ist nicht der Arbeitsplatz. Der war in diesem knapp sichtbaren lachsfarbenen Gebäude rechts der Bildmitte. Das eigentliche Ziel des Spazierganges war der Egelsee. Ja, Bern hat einen See. Er zwar ist in wenigen Minuten umrundet, aber deshalb auch ideal für einen Verdauungsspaziergang nach dem Mittagessen, bevor man ins Büro zurückkehrt.
Ich arbeitete nur etwa zwei Jahre dort und in diesem Team, aber es ist genau dieses Team, das sich jedes Jahr einmal zum Essen trifft. Damals assen wir mittags mal im Büro, mal leisteten wir uns einen Ausbruch und fuhren auf die Moosegg, nach Chuderhüsi und einmal gar nach Murten. Meistens aber gingen wir ins Migros-Restaurant am Freudenbergerplatz.
Seither wurden das Restaurant und die Läden mindestens zwei mal renoviert. Was sich nicht geändert hat, ist, dass Migros und Coop unmittelbar nebeneinander sind. Ich weiss nicht, ob es in der Schweiz noch ein anderes Einkaufszentrum gibt, wo das der Fall ist.
14 Montag
Da finde ich heute im Migros-Magazin einen „alten Bekannten“.
Wobei es etwas übertrieben ist, wenn ich ihn als Bekannten bezeichne, denn ich habe ihn noch nie persönlich getroffen. Ich gehöre zu seinen über sechseinhalbtausend Folgern auf Twitter. Mir gefällt seine leicht zynische Art, allerlei Themen, ob Alltag oder Politik, zu kommentieren. Als ehem. Gerichtskorrespondent ist natürlich die Rechtssprechung häufig sein Thema. Einige Beispiele sind im Artikel nachzulesen, so z.B.: “ Die Justiz leidet nicht an Realitätsverlust. Sie geniesst ihn“.
Ich finde, dieser Spruch trifft auch auf Twitter und die anderen Social Media zu.
16 Mittwoch
Der Tag begann damit, dass ich nach Oberdiessbach in die Garage fuhr, weil sich die Bremsen nicht mehr richtig lösten und pfiffen und stanken. Kaum dort, ruft mich A. an, mit dem ich zum Mittagessen abgemacht habe, und meldet sich krank. So fahre ich mit dem Zug nach Bern und dort kommt mir die Eingebung: Warum nicht wieder mal bei Ikea essen.
Gesagt getan – und nebenbei natürlich auch ein bisschen Möbel angeschaut. Da hat es tatsächlich Stühle, die sehr gut zu meinem Tisch passen würden. Besser als die Metallstühle jetzt. Es riecht nach einer zweiten Ikea-Exkursion.
28 Montag
Raus am Ostersonntag. Wohin? Hierhin:
Die Habsburg – ja, auch die späteren Herrscher eines Weltreiches haben klein angefangen. Wobei mit diesem Turmgebäude nur noch einen Drittel der ursprünglichen Burg besteht. Vom meisten gibt es nur noch Fundamente.
Im Turm gibt es eine kleine Ausstellung zur Geschichte der Habsburger, die einst aus dem Elsass einwanderten, den Namen ihres neuen Sitzes im Aargau annahmen und später aus diesem vertrieben wurden. Hätten sich die ersten Schweizer für eine Monarchie ausgesprochen, hätten wir vielleicht heute noch ein habsburgisches Königshaus.
Das Dorf Habsburg selbst ist ein Bauerndorf, das sich in ein Einfamilienhausquartier verwandelt hat. Jede Stunde fährt ein Postauto und in 40 Minuten (abwärts) ist man auch zu Fuss in Brugg. Letzteres unternahm ich auch, denn ich wollte unterwegs noch hier Halt machen:
Das Amphitheater von Vindonissa. Ich beschränkte mich darauf, einmal darum herum zu spazieren. Die Spuren der Römer hier genauer anzuschauen, spare ich mir für ein andermal. Per Twitter wurde mir bereits empfohlen, den Legionärsweg zu machen.
Montag, 1. Februar 2016
Der Februar 2016
8 Montag
Freunde zu haben, ist sowieso ein Privileg. Und letzten Samstag hatte ich das Privileg mit A. und zehn weiteren Privilegierten solchen Konfekt zu geniessen.
Es ging natürlich nicht (nur) ums Essen, wie der Prospekt auf dem Bild zeigt. A. hatte in einem Fan-Wettbewerb einen Matchbesuch in einer VIP-Loge gewonnen und hatte beim Einladen auch an mich, einen ausgesprochenen Anti-Fussball-Fan, gedacht. Mit Essen, Trinken und Leckereien zwischendurch – aber auch einem Fussballspiel! Auch ich stand, wie es sich gehört, während des Spiels draussen und schaute zu.
Einen Torschuss konnte ich leider nicht aufnehmen, obwohl es immerhin drei gab. Ein Tor wurde aber nicht anerkannt, so dass der Match 1:1 unentschieden ausging. So eine Loge ist etwas tolles, selbst wenn es nichts zu Essen gäbe. Man kann sich vor und nach dem Match und in der Pause ins Geheizte zurückziehen.
14 Sonntag
Schweden, Dänemark, die Schweiz und Italien entschieden letzte Nacht über ihren Teilnehmer am Eurovision Song Contest 2016. Ein deutliches Nord-Süd-Gefälle ergab sich auch in der Reihenfolge der Kür. Die Schweden waren schon um halb zehn soweit. Die Dänen folgen kurz vor zehn und die Schweiz etwas danach. Die Italiener, die traditionellerweise etwas länger in den Abend leben, liessen sich entsprechend länger Zeit.
Zugegeben, sie begannen auch erst um 21.Uhr und San Remo ist etwas ganz anderes als Kreuzlingen. Ich habe durchgehalten und bis halb zwei geschaut bis der Sieger Feststand: Eine Altherrenband namens Stadio. Die Herren wollen aber nicht an den ESC, haben sie mittlerweile verlauten lassen und die RAI wird dann wohl den zweit- oder den drittplatzierten schicken.
Was denke ich zum Schweizer Beitrag? In meinen Augen, pardon, Ohren ein durchschnittliches Stück, das es vielleicht in den Final schafft, aber dort kaum so gut abschneidet, wie jenes vor zwei Jahren (13. Platz für Sebalter). Den letzten Sieg schafften wir zwar auch mit einer Kanadierin, aber Rykka ist nicht Céline.
15 Montag
Schon wieder ein Selfie!
Der Grund, warum ich mich wieder einmal vor die Linse genommen habe, ist nicht im Bild sichtbar, denn es sich das Gerät selbst. Ich habe mir ein neues Handy, resp. Smartphone geleistet. Ich bin dem iPhone untreu geworden und habe auf Samsung gewechselt. Und da muss natürlich auch die Selfie-Funktion getestet werden. Auf eine neue Qualität! Zumindest der Fotos…
23 Dienstag
So sah die Mise an Place aus:
Eigentlich sogar eine Pré-Mise-en-Place, denn noch ist nichts
ausgepackt, nichts geschnitten. Ich konnte jetzt den ganzen Dienstag
Nachmittag in Ruhe damit verbringen, aus diesen Zutaten das geplante
Gericht zuzubereiten. Wer genau geschaut hat, hat es sicher erraten – es
soll eine Lasagne werden. D.h. sogar zwei. Eine konventionelle mit
Hackfleisch und eine Gemüselasagne. Letztere mit Tortilla-Abdeckungen
anstatt Lasagne-Nudeln. Sie war dann das alleinige Gericht für die
Fleisch verschmähende und für die anderen die Gemüse-Beilage. Für mich
zum Beispiel:
Für’s Kochbuch hätte man die Lasagne wahrscheinlich irgendwie fixiert und mit Glanzspray und Trockeneisdampf präpariert. Aber ich wollte sie schliesslich essen. Sie schmeckte gut und meine Gäste bestätigten es.
Freunde zu haben, ist sowieso ein Privileg. Und letzten Samstag hatte ich das Privileg mit A. und zehn weiteren Privilegierten solchen Konfekt zu geniessen.
Es ging natürlich nicht (nur) ums Essen, wie der Prospekt auf dem Bild zeigt. A. hatte in einem Fan-Wettbewerb einen Matchbesuch in einer VIP-Loge gewonnen und hatte beim Einladen auch an mich, einen ausgesprochenen Anti-Fussball-Fan, gedacht. Mit Essen, Trinken und Leckereien zwischendurch – aber auch einem Fussballspiel! Auch ich stand, wie es sich gehört, während des Spiels draussen und schaute zu.
Einen Torschuss konnte ich leider nicht aufnehmen, obwohl es immerhin drei gab. Ein Tor wurde aber nicht anerkannt, so dass der Match 1:1 unentschieden ausging. So eine Loge ist etwas tolles, selbst wenn es nichts zu Essen gäbe. Man kann sich vor und nach dem Match und in der Pause ins Geheizte zurückziehen.
14 Sonntag
Schweden, Dänemark, die Schweiz und Italien entschieden letzte Nacht über ihren Teilnehmer am Eurovision Song Contest 2016. Ein deutliches Nord-Süd-Gefälle ergab sich auch in der Reihenfolge der Kür. Die Schweden waren schon um halb zehn soweit. Die Dänen folgen kurz vor zehn und die Schweiz etwas danach. Die Italiener, die traditionellerweise etwas länger in den Abend leben, liessen sich entsprechend länger Zeit.
Zugegeben, sie begannen auch erst um 21.Uhr und San Remo ist etwas ganz anderes als Kreuzlingen. Ich habe durchgehalten und bis halb zwei geschaut bis der Sieger Feststand: Eine Altherrenband namens Stadio. Die Herren wollen aber nicht an den ESC, haben sie mittlerweile verlauten lassen und die RAI wird dann wohl den zweit- oder den drittplatzierten schicken.
Was denke ich zum Schweizer Beitrag? In meinen Augen, pardon, Ohren ein durchschnittliches Stück, das es vielleicht in den Final schafft, aber dort kaum so gut abschneidet, wie jenes vor zwei Jahren (13. Platz für Sebalter). Den letzten Sieg schafften wir zwar auch mit einer Kanadierin, aber Rykka ist nicht Céline.
15 Montag
Schon wieder ein Selfie!
Der Grund, warum ich mich wieder einmal vor die Linse genommen habe, ist nicht im Bild sichtbar, denn es sich das Gerät selbst. Ich habe mir ein neues Handy, resp. Smartphone geleistet. Ich bin dem iPhone untreu geworden und habe auf Samsung gewechselt. Und da muss natürlich auch die Selfie-Funktion getestet werden. Auf eine neue Qualität! Zumindest der Fotos…
23 Dienstag
So sah die Mise an Place aus:
Für’s Kochbuch hätte man die Lasagne wahrscheinlich irgendwie fixiert und mit Glanzspray und Trockeneisdampf präpariert. Aber ich wollte sie schliesslich essen. Sie schmeckte gut und meine Gäste bestätigten es.
Freitag, 1. Januar 2016
Der Januar 2016
1 Freitag
„Wenn Sie via Satellit schauen“, sagte der Moderator auf der ARD, „dann sind Sie etwa 2 Sekunden hintendrein. Vielleicht knallen bei Ihren Nachbarn die Korken früher, als bei Ihnen.“ Ich habe ja noch nie den Korken Punkt zwölf knallen lassen – gestern erst recht nicht.
Ich war bei Nachbarn zum Fondue eingeladen. Wir waren, nicht nur vom Essen, schon bald müde, so dass wir beschlossen, bereits um elf auf’s neue Jahr anzustossen. Danach gingen alle nach Hause und ich sass um Viertel vor zwölf wieder vor dem Fernseher und konnte obige dringliche Warnung verfolgen.
3 Sonntag
Oh, Schreck, ein Selfie! Aber ich habe ja anfangs Jahr geschrieben, dass ich ein Selfie ab und zu gar nicht so schlecht finde.
Eigentlich bin ich gar nicht der Typ für Jahresrückblicke. Ich schaue mit Be- und Verwunderung auf andere Blogs, wo die Autoren all ihre Bücher, Filme, Musikalben, Konzerte, Messen, Reisen, Familienerlebnisse und natürlich Blogartikel des Jahres Revue passieren lassen und für jede Kategorie eine Top 3 (wenn nicht gar eine Top 10) bilden können.
Dass dies bei mir nicht so ist, liegt auch daran, dass ich kein Thema beruflich verfolge, über das ich bloggen könnte. Ich blogge eher assoziativ und plane kaum. Aber wiederkehrende Themen gibt es natürlich: Essen und Trinken, resp. Kochen und Brauen, Reisen, Lesen, der Alltag und das Bloggen selbst. Seit meine Katze tot ist, ist ein beliebtes Füllthema zu Ende und dasselbe gilt bald auch für den Job. Aber ich denke, mit offenen Augen und Ohren werde ich weiterhin etwas zu schreiben haben.
10 Sonntag
Sich nicht zu verbiegen, wird einem ja gerne in Lebenshilfebücher und ähnlichem geraten. Aber hier geht es nicht ums biegen, sondern ums beugen, ums Verbeugen eben.
Aber erst mal etwas ganz anderes: Am Samstag Abend lief auf SWR ein Porträt vom Caterina Valente. Unter anderem zeigten sie diesen Ausschnitt aus einer Show, wo sie sich mit Ella Fitzgerald messen konnte.
Valentes Karriere begann im meinem Geburtsjahr und sie war einer der Stars, die meine Mutter gerne sah. Mit einer Einschränkung: Caterina Valente hatte die Gewohnheit, sich nach jeder Nummer zum Applaus zu verbeugen. Tief zu verbeugen. Das war meiner Mutter zuwider. Mehr als einmal verwies sie mich auf einen anderen Star – auf Mireille Mathieu. Diese reagierte auch auf brausenden Applaus lediglich mit einem Kopfnicken. So musste es sein, befand meine Mutter: ein Nicken genügt.
18 Montag
Ein guter Vorwand, ein altes Bild mit Katze zu recyclen:
Ich habe beschlossen meinen alt-ehrwürdigen Revox-Receiver (das ist ein Verstärker mit Radio) zu pensionieren. Wobei er nicht Rente bekommt, sondern in die Entsorgung wandert. Als ich vor dreissig Jahren meine Anlage zusammenstellte, war für mich klar, dass das Herzstück aus bestem Hause stammen musste. Er hat mir auch gute Dienste geleistet, aber mit dem Alter leistet er sich auch immer neue Macken. Kaum ein Tag, an dem er sich nicht selbständige um- oder ausschaltet. So wird er bald durch einen Mini-Anlage, die nicht halb so gross, aber doppelt so leistungsfähig ist, ersetzt.
23 Samstag
„Du solltest dir einen Tagesplan machen, damit du nicht nur noch passiv daheim sitzt“. In etwa diesen Worten warnte mich A. vor den Gefahren des Pensionärsdaseins. Nett, wenn sich Freunde so Gedanken um einen machen, aber so schlecht war der Tipp ja nicht. Also tat ich wie geheissen.
Ich unterteilte den Tag in fünf Teile: Morgen, Vormittag, Nachmittag, Vorabend und Abend. Dann legte ich fest, wann welche Tätigkeiten in diesem Raster Platz haben. So vorbereitet öffnete ich eine Excel-Tabelle mit diesen Tageszeiten als Kolonnen und jedem Kalendertag als Zeile. Von Februar bis Mai füllte ich Feld um Feld mit Training, Einkaufen und Essen, mit Hobbies, diversen Stammtischen und Schachabenden. Einen Tag pro Woche will ich für eine Tagesreise frei behalten, wenn ich in Bern bin, will ich dort noch etwas unternehmen und monatliche Anlässe bedingen manchmal die Verschiebungen eines sonst festgeplanten Termins. Je nach Thema gab ich den Feldern noch verschiedene Farben und als ich fertig war, sicherte ich die Tabelle. Dann schaute ich mir die Sache noch einmal genau an, korrigierte ein paar Sachen, schloss die Tabelle und … und … löschte sie.
Der Tagesplan war gut, aber gleich einen Kalender füllen ist Blödsinn. In den Kalender gehören nur diese Termine, die den normalen Ablauf ändern. Für den Rest gibt es das, was ich mir für den Montag Morgen vorgenommen habe – die Wochenplanung.
30 Samstag
Pokale sind bekanntlich Geschmacksache. Aber ein Klub, der eine Klubmeisterschaft durchführt, muss den Sieger ja irgendwie auszeichnen.
So drängt sich ein Pokal auf. Meist handelt es sich um einen Wanderpokal, auch in unserem Schachklub. Als Turnierleiter bin ich für die Gravur zuständig. Nachdem vorletztes Mal der Graveur in Thun krank war und ich es letztes Jahr schlicht vergessen hatte, wollte ich es jetzt besser machen und bin letzten Samstag nach Frutigen gefahren, wo es ein Geschäft für Sporttrophäen hat. Heute konnte ich das Resultat der Arbeit abholen, wobei ich mir die Hinfahrt mit einem viertelstündigen Stau verdienen musste. Glücklicherweise hatte ich genügend Zeit berechnet. Heute Nachmittag an der GV kann ich unserem Seriensieger Reto endlich den gravurmässig aktualisierten Pokal überreichen.
„Wenn Sie via Satellit schauen“, sagte der Moderator auf der ARD, „dann sind Sie etwa 2 Sekunden hintendrein. Vielleicht knallen bei Ihren Nachbarn die Korken früher, als bei Ihnen.“ Ich habe ja noch nie den Korken Punkt zwölf knallen lassen – gestern erst recht nicht.
Ich war bei Nachbarn zum Fondue eingeladen. Wir waren, nicht nur vom Essen, schon bald müde, so dass wir beschlossen, bereits um elf auf’s neue Jahr anzustossen. Danach gingen alle nach Hause und ich sass um Viertel vor zwölf wieder vor dem Fernseher und konnte obige dringliche Warnung verfolgen.
3 Sonntag
Oh, Schreck, ein Selfie! Aber ich habe ja anfangs Jahr geschrieben, dass ich ein Selfie ab und zu gar nicht so schlecht finde.
Eigentlich bin ich gar nicht der Typ für Jahresrückblicke. Ich schaue mit Be- und Verwunderung auf andere Blogs, wo die Autoren all ihre Bücher, Filme, Musikalben, Konzerte, Messen, Reisen, Familienerlebnisse und natürlich Blogartikel des Jahres Revue passieren lassen und für jede Kategorie eine Top 3 (wenn nicht gar eine Top 10) bilden können.
Dass dies bei mir nicht so ist, liegt auch daran, dass ich kein Thema beruflich verfolge, über das ich bloggen könnte. Ich blogge eher assoziativ und plane kaum. Aber wiederkehrende Themen gibt es natürlich: Essen und Trinken, resp. Kochen und Brauen, Reisen, Lesen, der Alltag und das Bloggen selbst. Seit meine Katze tot ist, ist ein beliebtes Füllthema zu Ende und dasselbe gilt bald auch für den Job. Aber ich denke, mit offenen Augen und Ohren werde ich weiterhin etwas zu schreiben haben.
10 Sonntag
Sich nicht zu verbiegen, wird einem ja gerne in Lebenshilfebücher und ähnlichem geraten. Aber hier geht es nicht ums biegen, sondern ums beugen, ums Verbeugen eben.
Aber erst mal etwas ganz anderes: Am Samstag Abend lief auf SWR ein Porträt vom Caterina Valente. Unter anderem zeigten sie diesen Ausschnitt aus einer Show, wo sie sich mit Ella Fitzgerald messen konnte.
Valentes Karriere begann im meinem Geburtsjahr und sie war einer der Stars, die meine Mutter gerne sah. Mit einer Einschränkung: Caterina Valente hatte die Gewohnheit, sich nach jeder Nummer zum Applaus zu verbeugen. Tief zu verbeugen. Das war meiner Mutter zuwider. Mehr als einmal verwies sie mich auf einen anderen Star – auf Mireille Mathieu. Diese reagierte auch auf brausenden Applaus lediglich mit einem Kopfnicken. So musste es sein, befand meine Mutter: ein Nicken genügt.
18 Montag
Ein guter Vorwand, ein altes Bild mit Katze zu recyclen:
Ich habe beschlossen meinen alt-ehrwürdigen Revox-Receiver (das ist ein Verstärker mit Radio) zu pensionieren. Wobei er nicht Rente bekommt, sondern in die Entsorgung wandert. Als ich vor dreissig Jahren meine Anlage zusammenstellte, war für mich klar, dass das Herzstück aus bestem Hause stammen musste. Er hat mir auch gute Dienste geleistet, aber mit dem Alter leistet er sich auch immer neue Macken. Kaum ein Tag, an dem er sich nicht selbständige um- oder ausschaltet. So wird er bald durch einen Mini-Anlage, die nicht halb so gross, aber doppelt so leistungsfähig ist, ersetzt.
23 Samstag
„Du solltest dir einen Tagesplan machen, damit du nicht nur noch passiv daheim sitzt“. In etwa diesen Worten warnte mich A. vor den Gefahren des Pensionärsdaseins. Nett, wenn sich Freunde so Gedanken um einen machen, aber so schlecht war der Tipp ja nicht. Also tat ich wie geheissen.
Ich unterteilte den Tag in fünf Teile: Morgen, Vormittag, Nachmittag, Vorabend und Abend. Dann legte ich fest, wann welche Tätigkeiten in diesem Raster Platz haben. So vorbereitet öffnete ich eine Excel-Tabelle mit diesen Tageszeiten als Kolonnen und jedem Kalendertag als Zeile. Von Februar bis Mai füllte ich Feld um Feld mit Training, Einkaufen und Essen, mit Hobbies, diversen Stammtischen und Schachabenden. Einen Tag pro Woche will ich für eine Tagesreise frei behalten, wenn ich in Bern bin, will ich dort noch etwas unternehmen und monatliche Anlässe bedingen manchmal die Verschiebungen eines sonst festgeplanten Termins. Je nach Thema gab ich den Feldern noch verschiedene Farben und als ich fertig war, sicherte ich die Tabelle. Dann schaute ich mir die Sache noch einmal genau an, korrigierte ein paar Sachen, schloss die Tabelle und … und … löschte sie.
Der Tagesplan war gut, aber gleich einen Kalender füllen ist Blödsinn. In den Kalender gehören nur diese Termine, die den normalen Ablauf ändern. Für den Rest gibt es das, was ich mir für den Montag Morgen vorgenommen habe – die Wochenplanung.
30 Samstag
Pokale sind bekanntlich Geschmacksache. Aber ein Klub, der eine Klubmeisterschaft durchführt, muss den Sieger ja irgendwie auszeichnen.
So drängt sich ein Pokal auf. Meist handelt es sich um einen Wanderpokal, auch in unserem Schachklub. Als Turnierleiter bin ich für die Gravur zuständig. Nachdem vorletztes Mal der Graveur in Thun krank war und ich es letztes Jahr schlicht vergessen hatte, wollte ich es jetzt besser machen und bin letzten Samstag nach Frutigen gefahren, wo es ein Geschäft für Sporttrophäen hat. Heute konnte ich das Resultat der Arbeit abholen, wobei ich mir die Hinfahrt mit einem viertelstündigen Stau verdienen musste. Glücklicherweise hatte ich genügend Zeit berechnet. Heute Nachmittag an der GV kann ich unserem Seriensieger Reto endlich den gravurmässig aktualisierten Pokal überreichen.
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