Samstag, 14. April 2012

Unberühmt

Manchmal hadere ich damit, nur ein kleines Rädchen im Weltgeschehen zu sein. Einer von sieben Millionen die Anfangs des des 21. Jahrhunderts ein kleines Land namens Schweiz bevölkern. Ich habe ein paar Freunde, einen Job und bin in ein paar Klubs aktiv. Mein Name taucht ab und zu in der Rangliste eines Schachturniers oder eines Volkslaufes auf und mein Blog hat meinen Bekanntenkreis noch um ein paar Dutzend Leute vergrössert. Aber sonst...
Einen grossen Vorteil hat aber der Status der Unberühmtheit: Man hat keine Angst, bedeutungslos zu werden! Man ist nicht wie der Altpolitiker, der zu Hause darauf wartet, vom Blick einen Anruf zu erhalten, damit er seine Meinung zu irgend einer Sache äussern darf. Nicht wie die kleinen Promis, die sich von einer Reality-TV Show zur anderen hangeln, bis sie endlich im Dschungelcamp gelandet sind. Auch nicht wie alte Literaten, die noch einen letzten Roman veröffentlichen müssen, in der sie sich von einer jungen Schönheit verführen lassen oder ein Gedicht darüber, wie sie die Welt zu sehen glauben. Diese Angst, die blind dafür macht, dass die Beachtung, die man erhält mehr mit Mitleid mit einer verblassten Grösse zu tun hat, als mit echtem Respekt.
Gut, ich habe leicht spotten, ich bin ja nicht berühmt. Manchmal wäre ich es schon gerne, aber ich glaube, es ist besser so!

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