Montag, 2. April 2012

Reise durch Israel (V)


Mittwoch, 21. März: Fahrt nach Jerusalem mit Besuch der Oase En Gedi und Bethlehem

Die Schnellstrasse durch die West Bank hat für viele Teile Israels den Weg nach Jerusalem deutlich verkürzt. Auch den vom Toten Meer her.
Wir machten aber schon bald Halt - in der Oase En Gedi. In der Oase und darum herum gibt es eine besondere Tierwelt. Antilopen und Steinböcke, die bereits in Massada bewunderten Raben und die Klippschliefer. Letztere erinnern an Murmeltiere, sind aber u.a. mit den Elefanten verwandt. Die Klippschliefer in En Gedi sind Touristen gewohnt und lassen sich vom klicken der Fotoapparate nicht beim schlafen stören. Im Tal von En Gedi hat es zwei Wasserfälle. Einen kleinen, leicht erreichbaren, und einen etwas grösseren, zu dem zu wandern, in unserer Gruppe freiwillig war. Grund: der gefährliche Weg. Unsere Reiseleiterin war wohl aus Erfahrung vorsichtig, denn ein Weg wie dieser gibt es bei uns in jedem Wald.
Ein Gedi
Das Besondere ist, dass diese Wasserfälle, dieses Bächlein mitten in der Wüste fliesst und eben diese Oase ermöglicht.
Als nächstes ging es auch mit dem Bus wieder hinauf. Hinauf auf ... über Null. Nach Jerusalem, resp. zuerst nach Bethlehem. Unsere Reiseleiterin musste uns verlassen, da sie nicht in dieser Funktion nach Bethlehem darf. Der Profiteur dieses Umstands hiess Hannah - Johannes auf Arabisch - und empfing uns dort. Er führte uns erst in eine evangelische Kirche und schliesslich ins dazugehörige Gemeindehaus, wo wir zu Mittag assen. Dann gab es ein Treffen mit dem dortigen Gemeindepfarrer Mitri Raheb, der über die Situation in Bethlehem und in der Westbank sprach. Dass Raheb auf die Israelische Politik nicht allzu gut zu sprechen ist, versteht sich. Er hielt sich aber mit Kritik zurück und sprach eher über ein Folgeproblem unter dem Bethlehem leidet: Die Abwanderung. Dadurch wird auch in der familienorientierten arabischen Gesellschaft die Altersarbeit wichtiger, weil viele alte Leute allein leben. Weiteres Thema war die Emanzipation junger Palästinenserinnen mit ... Fussball. Es gibt tatsächlich eine Palästinensische Frauen-Nationalmannschaft und die wird u.a. unterstützt vom FC Basel!
Zu den touristischen Sehenswürdigkeiten Bethlehems gehört natürlich die Geburtskirche, die um jene Grotte (eben kein Stall) gebaut wurde, in der Jesus geboren sein soll. Da interessanteste ist aber der Eingang.
Geburtskirche Bethlehem
Ursprünglich hoch und rechteckig konnte man noch zu Pferd (man denke an die Kreuzfahrer) eintreten. Später wurde der Eingang zu einem normalen Fussgängertor mit Rundbogen zurückgebaut. Schliesslich beschloss jemand (wer, weiss ich nicht), dass man diesen Ort nur noch in demütig gebückter Haltung betreten sollte und so blieb es bis heute. Wer sich nicht bücken will, kann aber auch über die angebaute katholische Kirche ein und aus gehen.
Nachdem wir uns von Bethlehem und unserem Guide Hannah verabschiedet hatten, fuhren wir erstmals durch einen schwer bewachten Grenzübergang. Schon die Mauer, welche Bethlehem von Jerusalem trennt, hat etwas furchterregendes. Diesmal wurde der Bus nicht durchgewinkt, sondern zwei  Soldaten kamen herein um die Passagier zu mustern. Sie verabschiedeten sich mit einem freundlichen - oder doch eher gelangweilten - "welcome".
Mit der Ankunft im Hotel war das Tagesprogramm beendet. Wir sollten am nächsten Tag früh raus.

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