In dicken Anführungszeichen, denn, obwohl im einen tatsächlich Rezepte zu finden sind, handelt es sich eben nicht um Kochbücher, sondern um Romane. Der eine, eben gerade zu Ende gelesen, ist "Teufelsfrucht" von Tom Hillenbrand. Ich bin durch diesen Artikel auf lesefieber.ch darauf aufmerksam geworden. Es ist ein Krimi mit einem Koch im Mittelpunkt. Ein Restaurantkritiker fällt in seinem Lokal tot um und er macht sich auf eigene Recherche-Tour. Er, der bodenständige Koch, muss feststellen, dass sich Haute Cuisine und Food Design näher sind, als im lieb ist - gefährlich nahe. Der Autor spielt auch mit einigen Clichés, darunter auch, dass Schweizer immer Namen auf -li haben, und der Show-Down am Schluss ist etwas banal. Sonst aber ist es eine spannende Geschichte aus der Welt der Spitzengastronomie.
Bei dieser Gelegenheit habe ich gleich noch zwei "ältere" Bücher aus dem Regal geholt. Darunter "Mordshunger" von Frank Schätzing. Ja, der mit dem "Schwarm". Hier ist die Rolle umgekehrt zum vorher gehenden: Die Hauptperson ist ein Kommissar und Hobbykoch. Auch in dieser Geschichte wird gemordet, aber eben auch gut gegessen. Im Anhang stehen die Lieblingsrezepte des Kommissars und geben der Geschichte so eine kulinarische Fortsetzung. Hier eine Kritik, die auch meiner Meinung entspricht.
Das dritte Buch ist kein Krimi, sondern quasi ein Entwicklungsroman: "Cookys" von Werner Köhler. Der Ich-Erzähler ist ein junger Mann, der von seinem neuen Lokal erzählt, von seiner Jugend und seinem Werdegang als Koch. Es ist auch vor allem die Geschichte einer Jugend in den 70er-Jahren, aber auch eine darüber, was ein Koch in seinen Lehrjahren alles durchmacht. Der Autor hat auf seiner Homepage die Rezepte, aber auch die Musik, die in diesem Roman eine Rolle spielen, aufgelistet.
Interessanterweise handeln alle drei Bücher im selben geographischen Raum: Luxemburg, Aachen, Köln. Zufall oder eine besonders verfressen Gegend? In allen drei Büchern geht es auch um ursprüngliche Küche und Verzicht auf Absonderlichkeiten. Bücher, die auch Lust machen, sich wieder selbst an den Herd zu stellen.
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