Einer der vielen unwichtigen Schlagzeilen des Tages war, dass die neue Banknotenserie ein Jahr Verspätung haben wird. Sie erinnerte mich daran, mit welchen Noten ich aufgewachsen bin. Es war die Serie, die auf dem Zehner Gottfried Keller und auf dem Zwanziger Henri Dufour ehrte. Die restlichen Noten zeigten Symbolbilder: Obsternte, heiliger Samariter, Jungbrunnen, Totentanz. Gross waren die Noten - bereits der Hunderter überforderte die meisten Portemonnaies. Aber ich war so daran gewöhnt, dass ich ein bisschen erschrak, als es hiess, es gebe neue.
Was ich damals schätzte, war, dass wir im Gegensatz zu den anderen Ländern, keine Köpfe auf den Noten hatten - bis auf die beiden Ausnahmen. Die neuen Noten erschienen mir als unnötiger Personenkult. Immerhin, der Borromini auf dem Hunderter hatte doch eine moderne Frisur und sah einem Mitschüler recht ähnlich. Mich störte es nicht, dass sein Hauptwerk, eine Kirche, in Rom steht. Sie, also die Kirche und die Banknote, gefallen mir immer noch besser, als Giacomettis Toggelis.
Aber eben, es kamen wieder neue Noten mit anderen Köpfen. Immerhin war erstmals eine Frau dabei. Die Nachbarländer hingegen führten den Euro ein und zeigten keine Köpfe mehr. Böse Zungen würden heute sagen, dass die Einführung des Euros tatsächlich etwas kopflos war. Aber das ist eine noch laufende Affäre.
Die neue Serie kommt auch wieder weg von den Köpfen und zeigt wieder Symbolbilder. Thema ist die weltoffene Schweiz. Weltoffen ist der Schweizer Franken ja allemal - und begehrt.
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