Montag, 2. Juli 2012

Der rechte Rand

Die Sache mit dem Kristallnacht-Tweet ist noch nicht überstanden. Noch immer werden Zeitungs- und Blogartikel darüber geschrieben. Z. B. jener von Daniel Menna: Vom Selbstgerechten Mob und braunen Heinis.
Ich habe dort auch einen Kommentar geschrieben:
Ich frage mich, ob diese Jagd nach Extremisten in der SVP nicht kontraproduktiv ist. Bis vor kurzem wurde noch positiv erwähnt, wie die SVP den rechten Rand aufgesaugt hat. Autopartei, SD, NA, PNOS sind bedeutungslos geworden und in einer grossen Partei haben Extremisten kaum Chancen in den Nationalrat oder ein Kantonsparlament zu kommen. Auf Gemeindeebene hingegen, kann es schon sein. Wenn jetzt all diese Typen aus der SVP vertrieben werden, könnten die alten Rechtsparteien eine Renaissance erleben. Mir graut mehr vor einem NA-Nationalrat oder einer SD-Grossratsfraktion, als vor ein paar verrückten Twitterern.
Ich hätte meine Ausführung auch mit Beispielen aus dem linken Bereich ergänzen können, denn einst sind die Politiker der POCH in die SP abgewandert. So haben beide, die linke und die rechte Volkspartei, Leute vom extremen Rand ins politische Boot geholt. Auch gehe ich nicht einig, mit dem Kommentar, der auf meinen folgte. Da wurden Blocher, Mörgeli, Freysinger als Extremisten bezeichnet. Klar rechtsbürgerliche Politiker und keine, die mir sympathisch wären. Wenn das aber Extremisten sind, was ist dieser Solothurner, der gerade durch die Medien geschleift wird?
Solange jemand nicht zu Verbrechen aufruft, hat für mich jeder Platz in der politischen Diskussion, auch wenn seine Ansichten sehr rechts oder sehr links sind. Er hat seinen Platz im Politiktheater - keinen Logenplatz vielleicht - aber zumindest einen Notsitz.

1 Kommentar:

  1. ...Solange jemand nicht zu Verbrechen aufruft, hat für mich jeder Platz in der politischen Diskussion...

    ja, die Demokratie muss man manchmal auch aushalten, erdulden. Nicht immer ist sie gemütlich.
    liebe Grüsse vom Muger

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