Freitag, 11. Juni 2010

Apero macht alle froh

Agenden, vor allem elektronische, sind eine tolle Sache. Jedenfalls, wenn man auch reinschaut. Wenn nicht, geht es einem, wie mir am Donnerstag: Am Morgen war ich noch überzeugt, abends einen Schachmatch zu haben und war verärgert, weil die Paarungsliste immer noch nicht in meinem Mailbriefkasten war. Bis ich eindlich mein iPhone konsultierte, wo ich alle Matchdaten erfasst habe und feststellen musste, dass der Match erst in einer Woche sein würde. Nun gut - dann würde ich wenigstens am Abend wieder mal laufen gehen. Vernünftigerweise habe ich die Ausrüstung immer im Auto und kann mich so spontan entscheiden.
In der Mittagspause boebachtete ich einen Kollegen bei ungewöhnlichen Tätigkeiten. Er bereitete Apérohäppchen zu. Da erinnerte ich mich: Er hatte ja zu einem Apéro eingeladen! Es steht in Outlook, aber, wie schon gesagt, wenn man nicht reinschaut...
So bestand denn mein Donnerstagabendsport in Essen und Trinken. Mit Plaudern und mit Zuhören, denn die Kolleginnen und Kollegen tun nichts lieberes, als an Apéros alte Geschichten erzählen. Und ich, als Einziger, der nicht schon über hundert zehn Jahre dabei ist, kann nur hören und staunen.Ich ging spät, aber nicht als letzter. Gestaunt habe ich auch, als der Zug voller junger Leute mit Bier und Rucksäcken war. Stichwort "Greenfield". Sie gingen bereits ihre Plätze einnehmen und fuhren natürlich weiter als ich, nicht nur bis Thun.
Die letzte Etappe muss ich bekanntlich mit dem Auto fahren. In Oey, als dem Taleingang stand ein junger Mann und hielt den Daumen raus. Wohin? Diemtigen. Das ist zwar ein Umweg für mich, aber ich war gut gelaunt und lud ihn auf. Eigentlich hasse ich die Hangstrasse, die von Diemtigen ins Tal hineinführt, denn sie ist einspurig und im Dunkeln fahre ich solche Strassen erst recht nicht gerne. Andererseits hat die Dunkelheit auch den Vorteil, dass man die Scheinwerfer eines entgegenkommenden Autos früh sieht.
Zuhause angekomment, hatte ich noch keine Lust Schlafen zu gehen und machte noch einen Mitternachtsspaziergang. Im Sternenlicht! Nur direkt ums Haus hat es Wegbeleuchtung. So spazierte ich die oberen Strasse entlang, erschreckte ein paar schlafende Kühe und genoss die Sommernacht. Um nicht denselben Weg zurückzugehen, wollte ich einen Waldweg benutzen. Den Weg fand ich problemlos, musste aber gleich feststellen dass am Rande Brennesseln wucherten, ideal für kurze Hosen. So war ich doch schnell wieder zurück auf der Strasse.

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