In der Schweiz Ferien zu machen, heisst nicht zwangsläufig, sich an die politischen Grenzen des Landes zu halten. Ob am Bodensee, in Basel, im Jura, in Genf, dem Tessin oder Engadin - schnell fällt der Blick auch auf ein hübsches Dörfchen oder einen grünen Hügel, die anzuschauen man diese Grenze überschreiten muss.
Ich habe das Glück, zeitlich und örtlich unter Umständen aufgewachsen zu sein, wo Landesgrenzen sich immer weniger von Gemeinde- und Kantonsgrenzen zu unterscheiden begannen. Meine früheste Grenzüberschreitung dürfte wohl mein erster Besuch beim Onkel in Kreuzlingen in den 1960-er Jahren gewesen sein. Mit dem Stadtbus fuhren wir nach Konstanz. Er hielt am Zoll, wir zeigten die Ausweise und weiter gings. Unkompliziert, wie vor dem Krieg, sagte mein Vater. Leider erlebte er nicht mehr, wie unkompliziert es erst heute ist.
Immer mehr wird für uns das Ueberschreiten der Landesgrenzen zur Routine. Man kriegt keinen Zöllner mehr zu Gesicht und merkt manchmal erst nach einer gewissen Zeit, dass man in einem anderen Land ist. Die Grenze ist nur noch das Meer. Im Westen. Im Norden und Süden. Und vielleicht bald auch im Osten.
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