Es war mittlerweile 10 Uhr. Um zu testen, ob alle Stärke zu Zucker umgewandelt ist, tröpfelt man etwas Maische in einen Teller und gibt einen Tropfen Jod dazu. Wird die Flüssigkeit schwarz, muss man noch warten, bleibt sie klar, ist es soweit: Die Maische kann in den Läuterbottich umgefüllt werden. Dieser Bottich hat einen Hahnen, durch den man die Flüssigkeit in die Pfanne zurücklaufen lässt. Hierbei fungiert der Trester als Filter und die Flüssigkeit in der Pfanne nennt man jetzt Würze. Mit einem Sprinkler lässt man weitere 20l heisses Wasser in den Läuterbottich laufen, damit auch aller Zucker aus dem Trester ausgewaschen wird. Den Trester könnte man zum Backen verwenden oder als Schweinefutter. In meinem Falle landet er im Kompost.
Das Läutern ging eine gute Stunde und ebenso lange geht jetzt das Aufkochen der Würze. Zeit genug, sich ein deftiges Znüni zu leisten: Weisswurst, süsser Senf und, ausnahmsweise schon am Vormittag, Bier. Gegen halb eins begann die Würze zu sprudeln und ich konnte den ersten Hopfen beigeben und kurz darauf die Gewürze. Eine halbe Stunde später der zweite Hopfen und nach einer Stunde war fertig gekocht. Die Würze wurde in eine andere Pfanne umgefüllt, mit einem Filter, der die Schwebestoffe zurückhielt. In diese Pfanne kam schliesslich die Kühlspirale, durch die jetzt 90 Minuten lang kaltes Wasser floss. In einer Tasse lauwarmem Wasser wurde die Hefe angesetzt.
Die Hefe und die gekühlte Würze kamen dann um 16 Uhr ins Gärfass. Gegärt wird bei Zimmertemperatur. Das Gärfass steht somit in der Küche und als Lichtschutz ist es in ein dunkles Tuch gewickelt. In einer Woche kann das Umfüllen in Flaschen erledigt werden.
Die Gärung wird dann aber noch nicht abgeschlossen sein, denn in jede Flasche gibt es noch ein bisschen Malzzucker, so dass während den folgenden Wochen noch eine Flaschengärung stattfindet.
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