Samstag, 4. Dezember 2010

Essen im Glashaus

Das Essen zusammen mit A. in der Eisblume Worb ist sicher das Highlight meiner Weihnachtsessen. Nicht nur, weil ein Essen im kleinen Kreis mehr Atmosphäre hat, als in der grossen Gruppe, sondern auch wegen des Essens selbst. Den ganzen Abend habe ich die Twittergemeinde mit Bildchen jeden Ganges bedient, wenn nicht gar belästigt.
Wenn man in Worb essen geht, dann gehört ein Apero mit Zwickelbier der Brauerei Egger dazu. Nicht zuletzt, weil die Eisblume, ein ehemaliges Gewächshaus, gleich zwischen Kirche und Brauerei liegt. Da die beiden Geniesser nicht nur Bier- sondern auch Olivenfans sind, nehmen sie dazu ein Olivenschiffchen.
Als wir am Tisch Platzgenommen hatten, stellte unsere Kellnerin sich und das Menu vor. Absolut keine Einwände. Klein aber fein, war bereits der Brotaufstrich. Zwei Sorten Butter und ein mit Orange parfümiertes Olivenöl.
Eine Schwarzwurzelterrine, ist die Hauptdarstellerin, der Vorspeise und eine kleinere aus Frischkäse dazu. Für die ersten drei Gänge bestellten wir den vorgeschlagenen Weisswein aus dem Alentejo. Für mich eine kleine Erinnerung an meine Reise nach Lissabon im vergangenen Frühling.
Die Bündner Gerstensuppe wurde in einem Brötchen serviert. Ich musste mich beherrschen, die Hälfte des Brotes zurückzulassen, um eine allzufrühe Sättigung zu vermeiden. Anders A. Er sei der erste, behauptete die Kellnerin, der das ganze Brot gegessen habe.
Der Fischgang war Red Snapper auf Spaghetti-Kürbis. Letzterer ist nicht etwa geraffelt, sondern er zerfällt tatsächlich ein Spaghetti-ähnliche Fasern, wenn man ihn auseinandernimmt. Er schmeckt mir auch besser, als der normale Gemüsekürbis.
Als Zwischengang, quasi ausser Konkurrenz, gab es ein Orangensorbet. Ein feines Kügelchen serviert auf einem Mandarinenschnitz, der in Wodka eingelegt war.
Ein normales Stück Fleisch nimmt sich in diesem kulinarischen Reigen schon fast langweilig aus. Aber es war ein wunderbar zartes Stück auf Kartoffelgratin. Auch das Bohnenbündel nicht wie jedes andere, mit zwei Sorten Bohnen nämlich. Das Besondere aber war, dass noch ein Portiönchen Tatar dazu gereicht wurde.
Leider ist mir der Name des Rotweins entfallen, denn er war sehr gut. Noch besser aber war der Käseteller. Fünf Sorten, alle aus dem Kanton Bern. Dazu noch diverse Chutneys und ein Stück Früchtebrot. A. verlangte gar ein Supplément und erhielt es. Klar hätte es mich auch gelüstet, aber ich wollte mich zurückhalten.
Jetzt brauchten wir uns nur noch den Dessertwein einschenken zu lassen und auf den süssen Teller zu warten. Ein Beerenpastetli und ein Gewürzsorbet. Ein gelungenes Ende. Ich war satt. So satt, dass ich diesmal auf eine hochprozentige Begleitung zum Kaffe verzichtete.
Nun habe ich Werbung für die Eisblume gemacht, dass ich schon fast Honorar verlangen könnte. Ich war, glaube ich, zum sechsten Male dort und jedes Mal begeistert. Aber klar, der Spass hat auch seinen Preis. Das Menu kostet die Schnapszahl von 111 Franken. Aber ohne Schnaps, d.h. für die alkoholischen Köstlichkeiten gibt man schnell mal einen ähnlich hohen Betrag aus. Aber es war es Wert.

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