Gestern, Donnerstag Abend habe ich es tatsächlich geschafft, dem Stalldrang zu widerstehen und noch ein paar Stündchen in Bern zu bleiben. Der Grund: Bänz Friedli las im Kornhaus aus seinen Pendlergeschichten. Und weil diese Geschichten schon ein paar Jährchen alt sind und vorwiegend in Schlieren ZH spielen, überbrückte er sie jeweils mit aktuellen Anekdoten. Es waren sehr unterhaltsame 75 Minuten. Er liest nicht nur gut, sondern er spielt auch etwas Theater dabei. Karikiert die Manager am Handy, die Damen mit Pudel, die eher üblen Typen und wer sich sonst noch so in Zug, Bus und Tram findet. Er thematisierte auch den Vorort Schlieren mit seinen Durchgangsstrassen, Häuserblocks, Bauruinen und dem grossen Ausländeranteil. Aber auch den dörflichen Anteilen, die sich Schlieren, wie viele Agglomerationsgemeinden, erhalten hat.
Das er politisch nichts mit der SVP am Hut hat, war anzunehmen und ein paar Seitenhiebe auf deren Xenophobie setzte er auch ab. Aber auch mit der Linken ist er nicht glücklich. Er kritisierte die ZH-Erziehungsdirektorin Regine Aeppli, die keine Ahnung von der Situation in den Schulen der Agglomeration habe und ein Kind in eine Privatschule schickt.
Ich habe Bänz Friedli hier zum ersten Male live gesehen. Er war einer der markanten Stimmen von Radio Förderband, wo ich ihn gerne hörte. Später schrieb er für Facts, wo ich ihn etwas weniger schätzte, wohl auch, weil ich dort seinen Musikgeschmack nicht teilte. Nun, beide Medien gibt es nicht mehr und heute lese ich immer wieder mit Belustigung im Migros Magazin, dass er seine Fixleintücher nicht zusammenlegt und von anderen Hausmännerproblemen.
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