Donnerstag, 31. Januar 2013

Janus

Der Januar, der gerade zu Ende gegangen ist, ist ja nach dem römischen Gott Janus benannt. Dieser hat zwei Gesichter - eines, das nach vorne und eines, das nach hinten schaut und symbolisiert, was man gerne beim Jahreswechsel tut. Auf dem Bild sieht man sogar eine viergesichtigen Gott. Er schaut also auch noch nach links und rechts, jene Blickrichtungen, die für die Gegenwart wichtig sind.
Denn das Leben besteht nicht nur aus dem verklärten Blick nach hinten oder dem sturen Blick nach vorne. Gerade letzteres als scheinbarer Tribut an unsere schnelllebige Zeit macht mir manchmal Sorgen. Nicht dass ich abstreite, dass vieles heute schneller abläuft als früher. Aber ich denke, wir haben es in der Hand, auch mal zu bremsen, anzuhalten und in Ruhe nach links, nach rechts und auch nach zurück zu schauen. Dann kann man den Blick wieder nach vorne wenden und weiter gehen. Gehen, nicht rennen. Letzteres nur im Notfall - und der ist seltener als man denkt.
Der Januar auf Wikipedia.

Mittwoch, 30. Januar 2013

Seeland-Patriot

Einer, der mehrere Plätze in meiner CD-Sammlung einnimmt, ist der Seeländer George. Nein, mit Büne, Kuno, Polo und Co, kann er es nicht aufnehmen. Aber, zumindest was mich betrifft, spielt hier auch der Lokalpatriotismus eine Rolle. Mögen das Oberland, das Emmental oder das schöne Bern noch so poetisch und kompositorisch raffiniert gepriesen werden, erst wenn die Sonne hinter dem Jura untergeht oder Nebelschwaden über das Grosse Moos ziehen, erst dann schmelze ich dahin. Da verzeihe ich dem Herrn Schwab etliche eher flach geratene Lieder mit altklugen Lebenstipps.
Er tut es, QL oder Pegasus tun es nicht. Wobei, warum sollte QL nicht auch mal das Jodellied parodieren oder Pegasus einen Popsong über die Spargelernte singen.
Und hier ein bisschen See (und auch Land):
Schüss Inseli
Ach so, die Version von QL gibt es ja tatsächlich! Aber natürlich auch diese von George.

Sonntag, 27. Januar 2013

Cake der Woche

Drei Wochen lang ist das Migros-Restaurant beim Wankdorfplatz wegen Renovation geschlossen. Somit kann ich mir keinen Kuchen zum Znüni kaufen und muss selbst vorsorgen. Darum buk ich heute ein Rüebli-Schoko-Cake. Das Rezept habe ich im Mühlistübli in Steffisburg bekommen:
4 Eiweiss steif schlagen, 1 Prise Salz, 1 Messerspitze Backpulver, 150g Zucker dazu, dann die 4 Eigelbe, Schale einer Orange und 250g geraffelte Rüebli darunter. 100g Milchschokolade gehackt und 175g geriebene Haselnüsse dazu und schliesslich 125g Dinkelmehl unterziehen. Das Cake bei 180 Grad 40-50 Minuten backen. (eher 50)
Wie ich so bin, werfe ich das ganze Päckchen Backpulver ein, kaufe fertig geraffelte Rüebli und raffle dafür die Schokolade (man kann auch Crémant nehmen). Da geriebene Haselnüsse im 200g Packet zu kaufen sind, gebe ich auch alles zu und rühre das geschlagene Eiweiss erst als zweitletztes, also vor dem Dinkelmehl, unter.
Es kommt gut!
Schoko-Rüebli-Cake

Samstag, 26. Januar 2013

Malz auf verschlungenen Wegen

Tut mir leid, aber es muss sein:
Einkaufstour 2013
Der Storchen in Schlossrued hatte ausgerechnet dieses Wochenende Metzgete. Das Restaurant hat unser Braumeister ausgesucht, ohne von diesem Umstand zu wissen. Sein Auswahlkriterium war, wie immer, dass es sich um eine Gasthofbrauerei handelt. Und das Produkt dieser Brauerei ist wirklich bestens. Schade, dass Schlossrued nicht wirklich am Weg liegt, unabhängig davon, wohin man fährt.
Der Ort, wohin wir fuhren, war Bünzen. Dort kaufen wir einmal im Jahr den Brauereibedarf ein, also Malz, Hopfen, Hefe und manchmal auch etwas "Hardware", wie Gefässe, Schläuche etc.
Zum Mittagessen blieben wir im Aargau und wurden also überrascht. Die Platte war für zwei Personen und sie konnten noch bequem Versucherli an die anderen abgeben. Ich selbst hatte "nur" das Wurst-Trio und dieses sättigt mich noch jetzt beim schreiben am Abend.
Auf meinem Flickr-Album noch ein Bild des Wursttrios und des Biers. Die Homepage des Restaurants und der Wiki-Eintrag von Schlossrued.

Donnerstag, 24. Januar 2013

Kartoffel-Pass

Donnerstag Abend ohne Schach ist Fernsehabend, denn dank dem freien Freitag ist quasi Open End. So zappte ich mich etwas durch. Bei SRF lief "Einstein", meines Wissens ein Wissenschaftsmagazin. Nach den Bibern in Bern ging es um Synchronschwimmen und dann um Frauensport. Gehörte das nicht in eine Sportsendung? Ach so, dort hat man ja neben Fussball, Ski und Formel 1 keinen Platz für anderes. Um Wissen geht es auch auf der ARD im Quiz vom Menschen mit Eckhard von Hirschhausen. Den finde ich ganz lustig und schaue eine Zeit lang. Dabei erfahre ich, dass der Deutsche im Durchschnitt 56 kg Kartoffeln pro Jahr isst.
Das zeigt, dass ich nicht nur abstammungsmässig nur ein Achtel Deutscher bin - durch einen Urgrossvater. Zwar waren so auch mein Grossvater und mein Vater Deutsche, aber alle mit einer Schweizerin verheiratet.
Zurück zu den Erdäpfeln. Ich habe meine Nahrungsmittelvorräte durchsucht und keine Kartoffeln gefunden. Kein Chips, keine tiefgefrorenen Frites, zur Zeit nicht einmal Stocki, nur Maizena. Es dürfte somit stimmen, dass ich nur etwa einen Achtel des deutschen Durschnittskartoffelkonsums esse, also 7 kg. Was auch folgende Episode belegt: Letzten Frühling in Israel mit einer deutschen Reisegruppe, assen wir Fisch. Bis auf eine Mitreisende und mich bestellten alle den Fisch filetiert und alle assen die Kartoffeln auf. Ich ass nur eine halbe (zugegeben, der Fisch gab genug Arbeit). Aber auch dort, war ich nur ein Achtel Deutscher. q.e.d.
Den erwähnten Fisch gibt es in diesem Artikel zu sehen.

Mittwoch, 23. Januar 2013

Automusik

In den Anfängen dieses Blogs, habe ich ab und zu einen Artikel mit dem Titel "CDs der Woche" veröffentlicht. Ich habe jeweils montags vier bis fünf CDs vorgestellt, die ich mit ins Auto genommen habe um sie während der Fahrt zu hören.
Später, mit dem iPod, habe ich eine Bestenliste erstellt und diese abgespielt. Eigentlich schade, dachte ich, denn so reduziere ich die einzelnen Interpreten auf ihre Hits und vergesse die anderen Stücke auf ihren Alben. Gerade ich, der gerne über die Hitradios lästert.
Jetzt, wo meine neue Karriere als Autopendler begonnen hat, will ich die alte Idee wieder aufnehmen und überspiele ganze Alben auf mein iPhone, die mir die morgendliche Fahrt (manchmal auch den morgendlichen Stau) versüssen. Den Anfang machen Patent Ochsner mit "Johnny" und Ueli Schmezer mit "Himustärnehimu" als Schweizer Vertreter; internationalen Happy Sound gibt es von Erasure mit "The Innocents" und damit meine spärlichen Niederländisch Kenntnisse nicht ganz verkümmern, meine Lieblingsband aus Belgien, Clouseau mit "Vonken & Vuur".
Beim nächsten Wechsel werde ich aber gleich Musik für zwei Wochen aufnehmen, sonst handelt mein Blog nur noch von meinen CDs.
Ich schrieb schon einmal über Ueli den Sänger.

Montag, 21. Januar 2013

Brav, bieder, dankbar

Zugegeben, ich bin ja ein bisschen Fan von Nik Hartmann. Er ist meiner Meinung nach der beste Moderator, den SRF hat. Die besten Porträts mache, so habe ich gelesen, die Journalistin Margrit Sprecher. So kann man sich ja nur freuen, wenn gerade sie über ihn für die Schweizer Seite der "Zeit" schreibt.
Oder man kann nur enttäuscht sein - weil man ungerne so viele Bosheiten über eine Typen liest, den man sehr sympathisch findet - weil man denkt, dass solcherlei Giftigkeiten einer berühmten Porträtistin unwürdig sein sollten.
Das im Titel genannte "bieder" trieft durch fast jeden Satz, zusammen mit "mittelmässig", "mehrheitstauglich" oder eben "brav". Auch über das Publikum weiss sie nur hämisches. Es habe die Landschaften, die Nik durchwandert, schon im Aktivdienst kennengelernt und den Hund mögen sie, weil er wie sie ein künstliches Hüftgelenk habe. Frau Sprecher ist übrigens auch schon 73 und sicher auch Kandidatin für ein solches.
Die schlimmste Passage ist aber diese:
"In Sachen Ehe freilich fällt er aus dem Raster. Er lernte seine Frau schon mit 18 Jahren kennen und ist noch immer, mit 43, mit ihr verheiratet. Auch bezüglich Kindern verfehlt er den Durchschnitt: Er hat gleich drei, und sein jüngster Sohn Melchior kam behindert zur Welt. Das macht ihn in den Augen seiner Gemeinde nur noch sympathischer. Und beschert ihm ein ganz neues Fansegment: andere Eltern behinderter Kinder."
Was erst noch positiv tönt, erhält plötzlich einen üblen Dreh. Man könnte glauben, Nik hätte sich die Behinderung seines Sohnes ausgesucht, um genanntes Fansegment zu erreichen.
Was geht in dieser Frau vor? Es scheint, als könnte sie nicht ertragen, dass jemand Erfolg hat, indem er nett ist. Ja, er ist kein schräger Künstler, kein investigativer Journalist. Er war immerhin einst in einer Band namens "Pissnelken". Aber die hat er aufgegeben zugunsten dessen, was ihm heute Popularität und natürlich auch Geld einbringt. Wobei, die Pissnelken sind ihm ja auf andere Weise erhalten geblieben.
Hier der ganze Artikel.

Freitag, 18. Januar 2013

Abgeben

Das erste, was ich heute abgegeben habe, war ein gefühltes Kilo Kopfpelz. Ich bin also nach vier Monaten wieder Haare schneiden gegangen. Das Föhnen sollte wieder etwas schneller gehen.
Weniger leicht fiel mit das zweite: GA abgeben. Nach fünfjährigem hin und her mit Zug und Autopendeln wechsle ich wieder zum zweiten. Seit ich achtzig Prozent arbeite, rentiert der Arbeitsweg nicht mehr, nicht zuletzt, weil ich mindestens einmal pro Woche doch das Auto nahm. Ich habe mehrere Varianten durchgerechnet, aber ich blieb immer an den acht Kilometern hängen, die ich auf jeden Fall mit dem Auto machen muss. Es ist ausserdem das anspruchsvollste Wegteil, so dass alles was ich weiter unten an Autokilometern spare weniger ins Gewicht fällt. Aber ich werde dem öV ja nicht untreu. Ich habe sogleich ein Halbtax-Abo bestellt.

Diesen Ausblick vom Parkhaus werde ich in Zukunft auch seltener haben, weil ich auch hier das Abo kündige, denn das Auto steht ja tagsüber in Ittigen. Leider nicht unter Dach. So werde ich wieder zwischendurch ein heisses oder ein eingeschneites Auto haben.

Donnerstag, 17. Januar 2013

Ziel deutlich verfehlt

Es ist eine jener Geschichten, die man entweder als lächerlich beiseite schiebt - oder ihr nachgeht. Sie ist von Newsportal zu Newsportal gehüpft, die Story einer 67-jährigen Belgierin, die eigentlich nach Brüssel fahren wollte aber in Zagreb gelandet ist. Das kann nicht wahr sein, sagte ich mir und begann zu googeln. Nun, das Ganze scheint sich doch auf eine seriöse Quelle zu beziehen, auf eine Boulevardzeitung zwar, das "Nieuwsblad", aber doch auf einen recherchierten Artikel. Ich ging sogar soweit, den Namen des Autors zu verfolgen, ob er eventuell für Satire zuständig wäre, aber auch das ist nicht der Fall. So sieht die Story im Web aus:

Die Frau wollte eine Freundin am Nordbahnhof im Brüssel abholen, wurde vom Navi auf einen Umleitung geschickt und fuhr danach stur weiter. Sie bemerkte zwar, dass sie an französischen und deutschen Wegweisern vorbeifuhr, sie musst zweimal tanken, sie hielt zwischendurch für ein Schläfchen ... aber erst als sie in Zagreb war, wurde ihr bewusst, dass sie nicht mehr in Belgien war. Sie sei halt etwas zerstreut, aber sie sei auch gewohnt, geradeaus zu fahren, sagte sie. Das ist der Nachteil des Schengener Raums: vor zwanzig Jahren wäre sie schon bald in die Zollkontrolle gekommen und die hätte sie wohl aus diesem fast hypnotischen Zustand herausgeholt.
Ich fahre ja auch häufig konzentriert geradeaus und habe schon Abzweigungen verpasst, weil ich an dieser Stelle sonst immer weiter fahre. Aber ich merke das vorläufig noch und nehme dann die nächste und das wird, so hoffe ich, auch in zehn Jahren noch so sein. Ein Navi habe ich noch keines, aber vielleicht kommt das noch. Und die Geschichte mit der Belgierin? Ehrlich gesagt, ich misstraue der Sache immer noch.
Wer genug Niederländisch kann, oder dem Google-Translator vertraut, lese hier.

Dienstag, 15. Januar 2013

Durchlauchte Tätschli

Heute habe ich ein Vegi-Rezept im wörtlichsten Sinne verwurstet. Ich habe nämlich den Lauchtätschli eine Wurst beigefügt. Lauch impliziert schliesslich Waadtland und dieses wiederum einen Waadtländer Saucisson. Und als Seeländer, auch noch eine Vully-Wurst. Zu den Tätschli, die nebst Lauch auch noch Zwiebeln, Feta, Yoghurt und eine Rundreise durch das Gewürzregal enthalten, passt eine Knoblisauce bestens. Eine feine Sache, diese Lauchtätschli, aber in Zukunft werde ich sie - gleich womit gefüllt - wieder mit einem Handgelenk mal Pi Omelettenteig machen (streng genommen Pfannkuchenteig, denn nur dieser enthält ja Mehl).
Das Orignialrezept bei Wildes Poulet.

Montag, 14. Januar 2013

Einfach Umstellen

Nicht das Radio- oder Fernsehprogramm, nein, die Möbel. Das rät uns heute der Sweet-Home-Blog auf Newsnet. Mal schauen, was ich mit diesen Tipps anfangen kann.
Nutzen Sie den Platz hinter dem Sofa
Eine Kommode oder den Schreibtisch hinter dem Sofa platzieren braucht Platz und war deshalb für mich noch nie eine Option. Anders die Eckbank. Da seht an der einen Rückseite eine Kommode, die in den letzten Woche als Standort des linearen Adventskranzes bekannt wurde.
Setzen Sie sich unters Bücherregal
In meiner ersten Wohnung hatte ich über dem Sofa ein Regal an die Wand montiert. Glücklicherweise kam es in der Nacht herunter. Aufs Sofa klettern, um ein Buch zu holen, scheint mir nicht das Wahre.
Benutzen Sie ein Regal als Raumtrenner
Eine gute Sache, das habe ich auch schon gemacht. Allerdings ist ein Regal mitten in der Wohnung auch ein idealer Aussichtsplatz für die Katze. Wenn sie dann so meiner Gläsersammlung entlang streift, gibt das kräftig Herzklopfen.
Stellen Sie antike Möbel an unerwartete Orte
Am besten unten vor die Treppe. Heissa, gibt das Hechtrollen. Aber im Ernst - ich habe gar keine antiken Möbel. Und die chinesische Kommode, die im Blog das Badezimmer verschönert ist nur unwesentlich kleiner als mein Bad.
Machen Sie den Eingang zum Wohnraum
Wie ist das genau gemeint? Wohl, dass hier nicht nur die Garderobe und der Schuhschrank sein soll. Die sind bei mir sogar vor der Wohnungstüre. Dafür steht da ein Bücherschrank und eine kleine Kommode.
Montieren Sie Regale auch mal um die Ecke
Ich besitze tatsächlich ein Eckregal. Weil es in meiner jetzigen Wohnung nirgends hin passt, steht es jetzt im Keller.
Schenken sie dem Bettende mehr Beachtung
Heisst es nicht "dem Bettenden"? Ach so, nicht der Mensch, der das Bett macht ist gemeint, sondern das Ende des Bettes. Das Fuss-Ende, um genau zu sein. Da steht bei mir, ganz unromantisch meist das Bügelbrett, weil ich zu faul bin, es jeweils wegzuräumen.
Generell bin ich mit der jetzigen Möblierung meiner Wohnung nicht zufrieden. Da aber noch die Erneuerung des Bodens ansteht, warte ich mit Um- und eventuellem Neumöblieren.

Den besprochenen Artikel gibt es hier.

Samstag, 12. Januar 2013

Schach und Stich!

Am Freitag Abend fand die Hauptversammlung unseres Schachklubs, des SK Thun, statt. Jahresberichte, Preisverteilungen, Anträge und einige verbale Konflikte gab es zu geniessen oder zu erleiden. Keine Angst, ich verrate hier keine Interna, aber eine Frage die aufgeworfen wurde, über die schreibe ich hier ein paar Worte: "Soll ein Schachklub Dinge veranstalten, die nichts mit Schach zu tun haben?"
Eine Frage, die sich jeder Klub stellen kann. In unserem Falle ging es um die "artfremden" Veranstaltungen Kegelabend und Jassturnier.

Der, der das Jassturnier aus der Taufe gehoben hat, bin ich. Wahrscheinlich liegt es an meiner Herkunft, denn in den Bieler Schachklubs war Jassen stets die "Zweitsportart" vieler Schachspieler. Die Älteren sassen am Klubabend nach der Partie noch zu einem Jass zusammen. Wir (damals) Jungen trafen uns häufig am Samstag Nachmittag im Lokal zum Schach spielen. Danach wechselten wir das Lokal, um zu essen und anschliessend zu jassen. Manchmal ging es auch bei jemandem zu Hause weiter und wir jassten die ganze Nacht.
Unser "Konkurrenz"-Klub veranstaltete ein spezielles Jassturnier: Einen Schieber mit wechselnden Partnern. Man kumulierte die erspielten Punkte und erhielt immer Partner zugeteilt, die ca. gleich viel Punkte hatten. Wer am Schluss am meisten Punkte hatte, war Turniersieger. Dieses System habe ich für den SK Thun kopiert und im Februar wird dieses Klubjassturnier zum dritten Mal stattfinden.
Und die Antwort auf die Frage? Das ist wohl Ermessenssache. Sicher darf man kein Klubvermögen dafür ausgeben oder Schachanlässe konkurrenzieren. Aber sonst gibt es auch Gelegenheit, mal etwas anderes zu machen, als einander vier Stunden lang schweigend gegenüber zu sitzen. Und sollte es zu viele Nebenveranstaltungen geben, sterben diese von selbst an mangelnder Beteiligung.

Freitag, 11. Januar 2013

Pferdekopf

Die Mafia soll, so heisst es, unwilligen Leuten als letzte Warnung einen Pferdekopf ins Bett legen. Wahr oder nicht, bei diesem Artikel geht es nicht in erster Linie um Pferde.
Eine französische Comic-Zeichnerin, deren Blog ich verfolge, will mit Mann und Tochter nach der USA übersiedeln. Sie beantwortet in einem Blogartikel Fragen ihrer Leser. Eine Frage war, ob sie keine Angst habe, ihr Kind in eine US-Schule zu schicken. Der Amoklauf von Newtown lässt grüssen.
Eine mögliche Antwort wäre, darauf hinzuweisen, dass es hunderttausende von Schulen in den USA gibt und die Chance (resp. Malchance), durch einen Amoklauf umzukommen für ein Kind immer noch bedeutend kleiner ist, als z.B. im Strassenverkehr. Da Laurel, so heisst die Dame, einen Hang zum makaberen hat, erklärt sie: "Wir haben der Kleinen eine Smith & Wesson gekauft. Damit kann man einem Pferd auf hundert Meter sicher den Kopf abschiessen."
Nicht gerade die feine Art, aber doch witzig. Hoffen wir, dass es nicht soweit kommt, weder für das Pferd noch für das Kind.
Hier der ganze Artikel (en français, bien sûr).

Mittwoch, 9. Januar 2013

Heiss

Letzten Samstag erfuhr ich via Twitter, dass auf dem dritten Programm über die "neue" Methode des Kaminanfeuerns berichtet würde. Unter anderem mit einem Interview von Stoeps Meyer, der diesen Umstand dann auch kräftig bewarb.
Neu feuert man also von oben herab: Die grossen Scheiter zuunterst, dann Anfeuerholz und schliesslich eine Anzündhilfe. Gemäss Stoeps sammelt man dazu am besten Weinkorken und legt diese in Sprit ein.
Ich habe dann meinen Ofen auch eingeheizt, aber mit der Einschränkung, dass ich keine Anfeuerholz und auch keine spiritualisierten Korken habe. So nahm ich denn Anzündwürfel, wie man sie für den Grill braucht, was rauchgasmässig wieder ein Rückschritt zur angepriesenen Methode ist.
Die Übung gelang und ich legte noch ab und zu ein Holzscheit nach. Gegen fünf Uhr abends schwitzte ich bei dreissig Grad. So beschloss ich, bevor auch noch das T-Shirt fallen müsste, das Feuer wieder ausgehen zu lassen.

Montag, 7. Januar 2013

Little Gutmensch

Das Wort "Gutmensch" hört und liest man in letzter Zeit öfters und ebenso die Klage darüber, dass ein an sich positives Wort als Schimpfwort benutzt wird. Ich meide zwar diesen Begriff, kann mich aber auch damit abfinden, dass sich der Sprachgebrauch nicht immer logisch entwickelt. Ein positiver Befund in der Medizin ist ja für den Patienten meist auch nicht positiv.
Vor ein paar Tagen bin ich beim herumzappen wieder mal auf die Comedy-Serie "Little Britain" gestossen. Einer der Sketches handelt jeweils vom behinderten und übergewichtigen Andy und seinem Freund Lou, der alles für ihn tut. Andy ist immer schlecht gelaunt und schickt seinen Freund abwechselnd Eis oder Chips holen. Wenn Lou mit der Sorte zurückkommt, die Andy unbedingt wollte, ist dieser unzufrieden und verlangt etwas anderes. Der Witz ist immer: Sobald Lou ausser Sichtweite ist, steht Andy auf, holt sich selbst etwas zu Essen oder macht irgendetwas anderes. Immer genau dann, wenn Lou zurückkommt, ist Andy wieder in seinem Rollstuhl.
Lou ist eine perfekte Karikatur eines Gutmenschen. Er ist extrem hilfsbereit und ist in seiner Naivität blind dafür, dass Andy ihn betrügt und ausnützt. Andy ist der intelligentere der zwei, denn er sorgt besser für sich selbst, wenn Lou abwesend ist, als dieser es kann. Abhängig ist eigentlich Lou, denn für Andy zu sorgen ist sein ganzer Lebenssinn.
Hier liegt der Kern in der abschätzigen Bedeutung von "Gutmensch": Unkritisches Helfen und halten des Hilfsempfängers in der Abhängigkeit, die eine beidseitige Abhängigkeit ist. Man könnte etwas kühler den Betroffenen vorwerfen, sie litten unter einem Helfersyndrom. Aber das macht es wahrscheinlich auch nicht besser.
Wikipedia über Gutmensch und Little Britain (glücklicherweise mit einem Bild von Lou und Andy).

Sonntag, 6. Januar 2013

Alles Flaschen

Wenn ich das über die aktuelle Küchenbesatzung sage, ist niemand beleidigt. 48 Flaschen warten darauf mit meinem jüngsten Bier abgefüllt zu werden. Diesmal kommen eben so viele 33cl Einwegflaschen zum Einsatz, wie Mehrweg Halbliter Flaschen. Erstere sind vor allem gut, wenn man Bier weggibt und nicht sicher ist, ob die Flaschen auch wieder zurückkommen.
Auf dem Bild sieht man eine Flasche auf dem Flaschenreiniger. Eine Düse die, wenn man daraufdrückt, Wasser mit Desinfektionsmittel einspritzt. Danach muss man die Flaschen wieder auswaschen und schliesslich füllen und mit einem Kronkorken verschliessen.
Nächsten Dienstag am Brauerstamm kommen sie noch nicht zum Einsatz, denn zuerst heisst es noch fünf Wochen reifen.

Samstag, 5. Januar 2013

Kuscheldecke

Nein, dem sagt man nicht Wolken oder Hochnebel. Erst recht nicht grau. Der Morgen hat einfach noch eine silberne Kuscheldecke über das Diemtigtal gelegt. So können sich alle noch einmal in Ruhe recken und strecken und das Morgenessen einnehmen. Erst wenn die anwesenden und die hinaufgekommenen Skifahrer bereit sind, dann wird die Decke weggezogen und alle werden mit strahlend blauem Himmel verwöhnt. Die Sonne versteckt sich allerdings vorerst noch hinter dem Wiriehorn. In ein paar Wochen gibt es wieder volles Programm.
Ich selbst habe mich an der Skibar noch mit einem Jägertee verwöhnt. Als Belohnung, dass ich schon in der Stadt war, zum Einkaufen und zum Krafttraining.

Freitag, 4. Januar 2013

Weisst du wieviel Sternlein stehen?

Zwischen 10 und 70 Trilliarden, je nach Quelle. Aber es geht aktuell nicht um alle sondern um die paar, mit denen Horoskope fabriziert werden.
In der Schweiz wird die Zunft der Sterndeuter von Elisabeth Teissier und Monika Kissling angeführt. Letztere fungiert auch als "Madame Etoile" auf Radio SRF3 ihres Amtes. Dies ist etlichen Leuten ein Dorn im Auge und jetzt haben einige Piraten eine Petition dagegen gestartet. Argumentiert wird, dass ein von Gebühren gespeistes Medium keine Pseudowissenschaft propagieren solle. Die Radioverantwortlichen argumentieren, es handle sich um ein Unterhaltungselement. Indirekt widerspricht dem Frau Kissling, indem sie sich als Vertreterin der "ältesten Wissenschaft" der Menschen bezeichnet. Auch wirken die Beiträge auf mich nicht wie Unterhaltung, sondern so, wie man sich eine Beratung vorstellt. Natürlich mit so allgemeinen Formulierungen, dass sich niemand wegen eines falschen Rates in Gefahr brächte.
Ich bin auch der Meinung, dass Astrologie bei den SRG-Sendern keinen Platz haben sollte. Die SRG steht für mich (noch) für Seriosität und diese sollte sich aufs ganze Programm beziehen. Darum fände ich sogar eine Konzessionsbeschwerde angebracht.
Aber glaube ich aber nicht an eine Änderung. Vielleicht gibt es eine neues Jingle "Die SRF3-Unterhaltungsabteilung präsentiert: Madame Etoile" und Kissling wird den beliebten Astrologenspruch "Die Sterne machen geneigt, sie zwingen nicht" zum Besten geben. Ich bin so oder so nur selten geneigt, SRF3 zu hören.
Hier die Petition.

Mittwoch, 2. Januar 2013

Ab in den Sack

Dies ist ein 60l Kehrichtsack. Nicht gerade ein schöner Gegenstand, aber ein wichtiger. Der Bärzelistag war wieder einmal Aufräum-Tag. Diesmal ging es vor allem Regalen und Schubladen an den Kragen, resp. an den Inhalt. Nippes der irgendwo vor sich hinstaubt. Papiere, die irgendwann einmal sortieren wollte, aber längst irrelevant sind. Ordner im Regal, deren Inhalt mich längst nicht mehr interressiert. Einer war tatsächlich voller Lohnabrechnungen aus den 80-er und 90-er Jahren.
Aber auch das Büchergestell wurde nicht verschont. Da stellt sich wieder die Frage: Darf man Bücher wegwerfen? Natürlich kann man Bücher weiterverschenken. Aber dann muss es ein gutes sein. Schlechte Bücher, finde ich, soll man nicht weitergeben, so wie man es mit einem misslungenen Kuchen auch nicht tun würde.
Ganz voll wurde der Kehrichtsack nicht, aber das macht mir nichts aus. Vielleicht habe ich jetzt 50 Rappen Abfallgebühr verschwendet, aber die Erleichterung, den Plunder los zu sein, ist viel mehr wert.
Dies schrieb ich vor genau einem Jahr.

Dienstag, 1. Januar 2013

Neues Jahr und alte Freunde

Am letzten Neujahr habe ich hier das Video "Happy New Year" von ABBA gepostet. Nicht unbedingt eine originelle Idee. Das Video ist über 20 Jahre alt und jeder Blogger auf der Welt konnte auf diese Idee kommen. Unter den über hundert Blogs, die ich lese war es aber keiner. Dieses Jahr hingegen habe ich das Video auf zwei Blogs gefunden.
Auch heute greife ich wieder auf ABBA zurück. Wie feiert man denn Silvester und Neujahr am liebsten? Mit Freunden natürlich!