Donnerstag, 11. November 2010

Iss einfach!

Das möchte man manchmal jemandem zurufen, der sein Essen nach allen möglichen Problemen gesundheitlicher oder wirtschaftpolitischer Natur untersucht. Ums Essen ging es auch in der Sendung Spasspartout, die ich am Mittwoch Abend auf DRS1 gehört habe. Es war ein Programm des deutschen Kabarettisten Philipp Weber. Sein Thema ist die Ernährung - die gesunde Ernährung, die industrielle Ernährung.
Der Plot seiner Geschichte: Er lädt drei Freunde zum Abendessen ein. Zu Rouladen und Kartoffelgratin. Aber jeder dieser Freunde hat diverse medizinische und weltanschauliche Nahrungsmittelunverträglichkeiten. So kommt es, dass nicht nur der ursprüngliche Menuvorschlag nicht realisierbar ist, sondern auch alle erdenklichen Alternativen. Nur abstinent ist keiner, so dass man sich wenigsten an den Schnaps halten kann.
So plaudert Weber in den Rollen seiner Gäste über die Widersprüche der modernen Nahrungsmittelversorgung. Ueber die Gentechnik, die die Erträge erhöhen soll, deren Produkte aber in erster Linie im Ueberflussland USA angebaut werden. Oder über Bio-Produkte, nach denen die Nachfrage so gross ist, dass man sie aus der ganzen Welt einfliegt. Ist essen überhaupt gesund, fragt man sich. Die Antwort lautet wohl eher nein, aber ein Glas destilliertes Wasser und ein Aspirin allein sättigen einfach nicht.
Am Anfang der Nummer fällt auch noch das Stichwort "slow food". Das könnte eigentlich der Schlüssel sein. Langsam und geniesserisch essen ist mit Sicherheit gesund oder zumindest nicht ungesund. Für einmal könnte das "Wie" wichtiger sein, als das "Was".
Ganz langsam geniesse ich an diesem Martinstag ein, zwei Stück des feinen Mandelstollens, der gerade bei Migros Aktion ist. Und hierbei kommt mir in den Sinn, dass ich sie noch erlebt habe. Nein, nicht die Legende vom Hl. Martin, aber die 100-er Note, die ebendiese abbildete. Der Samariter teilt seinen Mantel mit einem hilflosen, nackten Mann, den er am Wegrand findet. Halbe Mäntel waren damals auch unsere grossen Banknoten und Textilanteil hatten sie auch.

Bild: Aus einem Artikel des Stadtwanderers von 13. November 2006. Die ganze Notenserie auf der  SNB-Site.

2 Kommentare:

  1. Martinstag hin Fasnachtsbegin her, was mich an diesem - nun bereits schon wieder gestrigen - Tag jeweils am meisten freut: Endlich gibt es wieder Verhabni in der Migro. Die muss man leider hinunterschlingen - slowfood geht da gar nicht(da kann ich noch soviele Gedankenstriche in meine Texte bauen).
    Gibt es an der Bahnhofstrasse in Luzern die Borominibar eigentlich noch?

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  2. Verhabni? Hat das etwas mit den Häbeni zu tun? Nein, Fasnachtschüechli, sagt das Idiotikon. Die haben allerdings Potential zur Masslosigkeit.

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