Montag, 29. November 2010

Parzival

Es war, Irrtum vorbehalten, in der siebten Klasse, als wir den Parzival aufgeführt haben. Eine Kurzversion natürlich, aber eine der wichtigsten Szenen war dabei. Parzival ist auf Wanderschaft und sucht Unterkunft in einem geheimnisvollen Schloss. Er wird als Gast empfangen und wohnt düsteren Zeremonien bei. Der Gastgeber geht gebückt und leidet offenbar grosse Schmerzen. Parzival ist aber dazu erzogen, stets die Contenance zu waren und fragt nicht nach. Am nächsten Tag erwacht er in einem leeren Schloss und als er los reitet, wird er von einer Frau aufgehalten, die ihn wegen seiner Herzlosigkeit verflucht. Die Wanderschaft Parzivals geht weiter und er erhält eine zweite Chance. Wieder kommt er zu besagtem Schloss und als er vom gebeugten Schlossherrn empfangen wird, spricht er endlich die erlösenden Worte: "Was schmerzt dich, mein Herr?" Sofort ändert sich die Szenerie. Der Gastgeber steht wieder gerade, umarmt Parzival und ein fröhliches Fest beginnt.
Wie Parzival erscheinen mir die Politiker. Die der Mitte und noch viel mehr jene der Linken, wenn es um eine SVP-Initiative geht. Viele Stimmbürger drückt etwas und sie fühlen sich ihrem Umfeld nicht mehr gewachsen. Es spielen sich Dinge ab, die sie nicht verstehen. Und da kommt Parzival-Levrat (-Pelli/-Darbelley) zu Besuch und tut so, als ob nichts wäre. Am Abstimmungswochenende ertönt dann der Fluch in Form der Annahme der Initiative. Ja, die zweite Chance ist auch schon vergeben und die dritte düstere Party kündet sich schon an. Ob es dann endlich einer schafft, die erlösenden Worte zu sprechen?
"Was schmerzt dich, Bürgerin, Bürger?"

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