Donnerstag, 1. Dezember 2011

Comicträume

Wie vor einer Woche angekündigt, habe ich das Comic "V for Vendetta" gelesen. Die Geschichte handelt von einem faschistischen England, das einen 3. Weltkrieg überstanden hat. V ist ein Rächer in der Verkleidung von Guy Fawkes und er tut, was dieser nur geplant hatte: Er sprengt das englische Parlament. Den Rest der Geschichte gibt es, wie so vieles, bei Wikipedia.
Der Stil des Comics ist eher düster und erinnert an die Filme aus den 50-er, 60-er Jahren. Es wurde aber 1988 gezeichnet und handelt in den 90-er Jahren. An die Moderne erinnern nur die allgegenwärtigen Überwachungskameras, sonst könnte die Geschichte tatsächlich in den Sechzigern handeln. Wer denkt, Comics seien eine einfache Lektüre, dürfte bei diesem seine Meinung ändern. Nebst der Hauptgeschichte gibt es Rückblenden, Traumbilder und gedankliche Abschweifungen. Und es ist fast immer Nacht. Das macht es schwer, die Personen auseinander zu halten - genau so, wie bei einem alten Film. 
In der Bloggerwelt gibt es auch Comic-Blogs. Blogs, die von Comics handeln, aber auch Blogs, die in Comic-Form geschrieben werden, resp. gezeichnet. Das Tolle daran ist, die Blogger können so Geschichten illustrieren, von denen es sonst keine Bilder gibt. Alles und jedes fotografieren ist auf Dauer mühsam, wenn man nicht Profi ist und die Sache mit dem Persönlichkeitsschutz käme auch noch dazu. Zeichnet man seine Erlebnisse hingegen als Comic, kann man genau das darstellen, was man will und die beteiligten Personen kann man karikieren oder ihnen neutrale Gesichter geben. 
Der langen Rede kurzer Sinn: Ich mache einen Versuch. Nicht heute oder morgen. Aber ich habe mich bei einem Zeichenkurs angemeldet. Sollte es mir dann gelingen, einigermassen realistische Figuren zu zeichnen, will ich versuchen auf diese Weise ab und zu einen Blog-Artikel zu illustrieren. Ein bisschen Angst vor dem eigenen Mut habe ich dabei schon, aber etwas Schlimmeres, als dass es nicht gelingt, kann mir ja nicht passieren. 
Noch mal zu "V for Vendetta". Wie jedes gute Theaterstück, hat auch dieses seine Monologe:

V steht vor einer Statue der Justizia und erklärt ihr, wie er sie einst geliebt habe. Dann hat er aber die Ungerechtigkeit erlebt und ist enttäuscht von ihr. Zum Abschied gibt er ihr ein Geschenk - ein Sprengstoffpaket. Wir werden von Justizia auch manchmal enttäuscht. Aber im Grossen und Ganzen denke ich, dass wir bei uns gut mit ihr leben.
Nachtrag: Wenn man schon die Justizia lobt ... Der Jurist hat gleich interveniert und mich darauf aufmerksam gemacht, dass es Persönlichkeitsschutz heisst und nicht Personenschutz.

2 Kommentare:

  1. Hallo Tinu

    Ich hätte da einen Vorschlag an dich.Mein Sohn gibt Dir einen Kurs im Comiczeichnen(vor zwei Wochen belegte er beim Comicwettbewerb den 3.Platz der 14-17jährigen bei ca 100 Teilnehmern).
    Du könntest dafür sein Manuskript lesen (Fantasyroman ca 200 Seiten).

    Schönes Wochenend

    Beatrice (Bee) aus deiner "Heimatstadt"

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  2. Hallo Beatrice.

    Hochinteressant, wer sich alles auf meinem Blog einfindet. Ich habe mich beim Comix-Shop noch schnell versichert, dass ich richtig liege... sie haben den Namen falsch geschrieben. Wenn dein Sohn Lust hat einem total unbegabten Zeichner Lektionen zu geben - gerne.
    Meine Email-Adresse: mawibox-blog@yahoo.de

    Gruss, tinu

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