Sonntag, 11. Dezember 2011

Zwei von Fünf

Ja, es ist wahr. Ich war an einem Fussballmatch. Irgendwie geschah es, dass ich A. versprach, mit ihm den ersten Match im neuen Stadion des FC Thun gegen YB zu besuchen. Die erste Erkenntnis war: Thun ist teuer! Viele Wochen vor dem Match konnte A. nur noch Tickets für 70 Franken ergattern. Aber er erwischte den perfekten Ort, direkt über dem Raubtiereinlass. Dort wo keiner vor einem aufstehen kann oder gar eine Fahne vor die Nase halten. Und der erste Anblick war dieser:

Das gute an einem solchen Platz ist auch, dass man die Spieler nicht nur als bunte Figürchen sieht, sondern sie auch an ihren Köpfen erkennen kann - resp. könnte, wenn man sie kennte. Die "Stimmung" in den sogenannten Fansektoren jedenfalls kann mir gestohlen bleiben. Ich brauche keine Gesänge, keine Fahnen und vor allem keine Fackeln. Ich erinnere mich noch - lange ist's her - an einen Match, der 1:0 ausging. Das Tor sah ich hingegen nicht, denn bei jedem Angriff wurden die Fahnen geschwenkt. Darum darum zog ich Eishockey vor, denn da gab es mehr Tore.
Bei diesem Match war es nicht nur so kühl, wie im Eishockeystadion, es gab auch ähnlich viele Tore wie dort: Fünf. Drei wurden aberkannt, so das der Match 1:1 ausging, aber ich konnte alle Tore sehen. Ich spielte in unserer Gruppe unter vier Bernern den Advocatus diaboli und bejubelte Thun, wenn auch nur zurückhaltend. Nicht weil ich Angst vor den anderen gehabt hätte, sondern weil es nicht meine Art ist. Meine Art ist hingegen ein gewisser Optimismus. So sagte ich: " Wir marschieren in die Stadt. Ist ja nur ganz kurz" und "Wir finden problemlos noch Platz für fünf in einem Restaurant". Nun, der Marsch erschien den anderen nicht so kurz und Platz gesucht haben wir auch eine Zeit lang. Aber wer zwei Stunden lang auf einem kalten Stuhl sitzen kann, der hält auch das aus!

2 Kommentare:

  1. Raubtiereinlass? Wie kommen sie bloss auf so einen Vergleich?
    Was da einläuft gleicht doch jeweils eher einem frisch gefönten, parfümierten Haufen Bewegungsschwestern an einer Teenagerparty.

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  2. So nah, um das Parfum zu beurteilen, war ich dann doch nicht ;-) Und über die sportlichen Qualitäten von Fussballern gibt es sowieso verschiedene Meinungen.

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