So ein, zwei Mal im Jahr passiert es. Da bekomme ich Lust, etwas zu tun, von dem ich weiss, dass es nicht gut ist. Aber ich werfe alle Bedenken über Bord und setze mich in mein Auto und fahre los. Ich fahre nach Davos, für einen Spaziergang und eine Tasse Kaffe. Ich fahre kreuz und quer durchs Emmental, auf der Suche nach noch unbekannten Strassen. Ich fahre zum Genfer- oder zum Bodensee, eines flüchtigen Blicks wegen. Ich fahre über Jurapässe und durch abgelegene Dörfer. Einmal fuhr ich gar zum Titisee, nur um mich zu vergewissern, dass es den wirklich gibt.
Dabei bin ich einer, der rotgrün wählt, ein GA hat und auch sonst eher für die Beschränkung des Individualverkehrs ist. Muss man da nicht Gewissensbisse haben? Die Antwort ist, ich habe keine. Oder nur ganz kurz, aber am nächsten Tag schon wieder vergessen. Ich mache einfach meine Spritztouren und hoffe, dass ich nicht zur Strafe als Autobahnbepflanzung wieder geboren werde.
Und vor allem hoffe ich, dass ich mich nie nach Schlimmerem gelüstet als diesem. Denn diese Erzählung ist lediglich ein Vorgeplänkel für einen Artikel über das wirklich Böse, den ich in ein paar Tagen schreiben werde.
D'Musig derzue: Passend natürlich "Joyride" von Roxette.
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