Eine Anekdote, irgendwann in den 90-er Jahren: Der Chef sprach in der Abteilungssitzung über dies und das. Plötzlich sagte er "an der Grenze warten doch tausende von Informatikern, die gerne in der Schweiz arbeiten würden". Nun, der Chef erzählte noch viel und wir nahmen diese Aussage nicht allzu ernst.
Wie sähe das heute aus? Würde irgendein Chef dies sagen, gleich in welcher Berufsgruppe, würde er wohl todernst genommen. Da wartet nämlich keiner mehr an der Grenze - sofern er EU-Bürger ist - sondern kommt, wenn er eine Stelle findet. Und eine Wohnung, was eher schwieriger ist. Wer will es jemandem verdenken, der keinen Job hat und in der Schweiz einen findet, wenn er auch kommt. Auch seinen Ehepartner nachziehen lässt. Und seine Kinder. Und die einsame Grossmutter. Ich würde es auch tun!
So füllen sich denn unsere Städte und Dörfer, aber auch unsere Strassen und Züge. So wie es in einem Artikel in der NZZ beschrieben ist. Dann beginnt man sich zu fragen, ob man diese Einwanderung bremsen soll, sprich, eine Selektion durchführen soll. Was würde das bedeuten, fragt Philippe Wampfler in seinem Blog. Er hat keine akkurate Antwort. Ich auch nicht.
Die Enge in der S-Bahn macht mir keine Sorgen. Aber ich hoffe, die Geschäftsleitung der Firma, wo ich jetzt arbeite, kommt nicht plötzlich auf die Idee zu schauen, ob da draussen nicht ein paar junge Informatiker sind, die gerne in der Schweiz arbeiten würden.
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