Der neu in den Nationalrat gewählte Cédric Wermuth hat sich für die Abschaffung des Nationalfeiertages am ersten August ausgeprochen. Das in einer Zeitungskolumne, die er auch hier in seinem Blog veröffentlichte und kurz vor den Wahlen vom politischen Gegner noch einmal aufgewärmt wurde. Das Datum fusse auf Legenden und einem zur Gründungsurkunde heraufstilisierten Bundesbrief, der nur einer von vielen war. Er schlägt als Alternative den 12. September vor, den Tag der Inkraftsetzung der ersten Bundesverfassung.
Mir wäre eigentlich am liebsten, der Nationalfeiertag wäre immer an einem Montag. Aber im Ernst. Dass der 1. August ein willkürliches Datum ist, ist ja bekannt. Es lässt sich gut merken und es steckt nichts dahinter, dessen man sich schämen müsste, wie ein Tyrannengeburtstag oder ein obsoleter Vertrag.
Dazu kommt noch ein ganz anderer Aspekt. Jetzt, wo der Nationalfeiertag arbeitsfrei ist, habe viele Gemeinden ihre Feiern auf den Vorabend verschoben. So gibt es am 31. Juli Feuerwerk und Höhenfeuer und Feuer erinnern auch an heidnische Zeiten. Und tatsächlich ist der 1. August auch ein altes keltisches Fest namens Lughnasadh. Eines von vier Quartalsfesten, deren bekanntestes Samhain (Halloween) ist, wo die Feiern jeweils in der Nacht zum Festtag stattfinden. Allerheiligen ist in den katholischen Kantonen und Ländern auch ein Feiertag und der 1. Mai (Beltane), der auf die Walpurgisnacht folgt, ist vielerorts als Tag der Arbeit arbeitsfrei. Würde man diese beiden auch zu nationalen Feiertagen mache, fehlte nur noch der 1. Februar. Dieses Fest, Imbolg, hat gewisse Ähnlichkeit mit Fasnachtsbräuchen. Eine Nacht lang Fasnachtschüechli essen, wäre auch nicht ohne.
Warum also nicht neue, alte Feiertage schaffen. Als Confoederatio Helveticae benennen wir unseren Staat ja nach einem keltischen Stamm, der diese Feste sicher auch schon gefeiert hat.
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