Ja, es ist wirklich eine Qual, diese Wahl. Da muss man sich ein paar Regeln vorgeben, bevor man hinter die Liste geht. Die einfachste Regel wäre natürlich, einfach die unveränderte Liste der Lieblingspartei zu nehmen. Aber so einfach wollte ich es mir nicht machen. Darum meine Regeln:
1. Amtliche (leere) Liste nehmen
2. Liste 3 (SP Männer) vorgeben
3. Hans Stöckli wählen
4. Den Sieger von Smartvote einsetzen
Dazu würde ich einen Twitter-Bekannten einsetzen, wenn er in die Top 26 kommt, sofern er bei einer wählbaren Partei ist.
Also führte ich mal Smartvote den mit 72 Fragen durch.
So also sieht mein politisches Profil aus. Ich habe vor drei Jahren eine Smartspider von mir erstellt. Die waagrechte Achse und alles was darunter ist, sind gleich geblieben. Der grösste Ausschlag ist jetzt die liberale Gesellschaft. Auch ein klein bisschen wirtschaftsfreundlicher bin ich geworden. Dass sich meine Zustimmung zu einer offenen Aussenpolitik gleich halbiert habe soll, wundert mich aber. Ob es an den Fragen liegt? Aber die Kandidaten haben ja dieselben Fragen beantwortet, so dass ich mich der nächsten Frage widmen kann.
In welchen Parteien finden sich meine Gesinnungsgenossen? Überraschung: GLP. Genauer, die 26 Sitze verteilen sich auf 11 GLP, 9 SP, 2 Jungfreisinnige und je einer aus CVP, EVP, Grünen und Piraten.
Der Letztgenannte belegt Platz eins. Der Berner Piratenkapitän Pascal Fouquet. Somit ist er gesetzt. Das Zusatzkriterium erfüllt Michael Daphinoff, so dass vermutlich erstmals in der Geschichte von mir eine Stimme an die CVP geht. Glücklicherweise ist auch Hans Stöckli in den Top 26, so dass ich diese Stimme nicht mit Bieler Sentimentalitäten begründen muss. Die anderen Sozialdemokraten müssen mit den Listenstimmen aus der Giesskanne vorlieb nehmen.
Was aber nun mit den Grünliberalen? So viel Übereinstimmung zu ignorieren wäre inkonsequent. Da sehe ich, dass auf meiner Liste noch keine Frauen sind. Also nehme ich die drei GLP-Frauen aus meinen Top 26 und setze sie ein: Kathrin Bertschi, Tamara Michel und Denise Mäder.
Nur sechs Namen stehen auf meiner Liste. Die restlichen Linien werden zu reinen Listenstimmen. Ich habe heute gleichzeitig sehr konservativ und sehr modern gewählt. Konservativ, weil ich jene Liste wähle, die mich selbst abbildet (SP, Mann) und dem entspricht, was ich seit dreissig Jahren wähle - modern, weil ich mich auf die Internetapplikation Smartvote abgestützt habe.
Fazit: Ich bin schon ein bisschen Stolz auf den Aufwand, den ich betrieben habe und dass ich alles so gut begründen kann. Aber ich möchte nicht behaupten, ich hätte die Sache jetzt besser gemacht als andere. Mir ist einfach wohl so. Ich kann zu meiner Wahl stehen und das ist gut so!
Mich freut es natürlich, dass auch mein Name (übrigens auch mit Twitterprofil) auf der Liste Platz gefunden hat. Danke :-)
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