Sonntag, 23. Oktober 2011

Gewählt ist

Die Ständeratswahlen im Kanton Bern sind nicht ganz so geraten, wie ich es gehofft und spekuliert habe. Ein zweiter Wahlgang für alle. Ich habe ja gehofft, dass A.A. gewählt wird und so ein Teil der bürgerlichen Wähler zweiten Wahlgang raus sind, respektive nicht mehr motiviert. So ist die Chance, dass die Reihenfolge im zweiten, jenem im ersten entspricht, doch relativ hoch. Das bedeutet, dass Stöckli 13'000 Stimmen erobern muss. Was wenn Wasserfallen sich zurückzieht? Gehen seine Unterstützer zu Luginbühl oder zu Stöckli? Es wird knapp und ich bin pessimistisch. Aber natürlich werde ich beim zweiten Wahlgang am 20. November dabei sein.
Bei den Nationalratswahlen scheint alles nach den Prognosen gelaufen zu sein. Die Neuen - BDP und GLP - haben gewonnen, für die Piraten ist die Zeit noch nicht reif. Die SVP stagniert, die FDP hat verloren, wenn auch nicht so hoch, wie angenommen. Über letzter habe ich gesagt: In der Wirtschaft werden Leute, die überflüssig geworden sind, entlassen. So geht es nun auch der Wirtschaftspartei - für viele Wähler sind ihre Vertreter überflüssig geworden.
Immerhin - auch die Bundesratswahl wird spannend!

4 Kommentare:

  1. Da die beiden Bisherigen mehr als das Doppelte machte als Wasserfallen, hat Wasserfallen selbst kaum mehr eine Chance. Die Plätze 1 + 2 sind klar unter zwei Bürgerlichen vergeben, da hat ein Dritter keine Chance mehr.

    Bei Stöckli vergisst Du Alec von Graffenried. Er machte 106'000 Stimmen. Links-grün dürfte sich einig sein, nur noch mit einem der beiden anzutreten und damit wohl eher mit Stöckli, der sowohl als Ständerats- als auch als Nationalsratskandidat mehr Stimmen macht als von Graffenried. Mit diesen "grünen" Stimmen, sofern sie abgegeben werden, würde Stöckli die anderen beiden Bürgerlichen massiv überholen. Sollte von Graffenried sich aber nicht zurückziehen, dann geht definitiv kein SR-Sitz weder an rot noch an grün, sondern die beiden Bisherigen gewinnen.

    Nun stellt sich die Frage, woher die anderen beiden noch Stimmen erhalten könnten. Dass einer der beiden verzichtet, glaube ich nicht. Sie liegen nicht einmal 1'000 Stimmen voneinander getrennt, womit die Chancen für beide intakt sind.

    Schlägt sich die FDP nach dem vermuteten Ausstieg von Wasserfallen auf die SVP- oder auf die BDP-Seite? Die BDP hat ihr an diesem Wahlgang Stimmen weggenommen, das könnte Resentiments wecken. Allerdings war es in den Jahren zuvor die SVP, an welche der FDP Stimmen verlor.

    Da sich FDP und BDP als Mitte-Parteien bezeichnen, scheint es zwar logischer, dass die FDP den BDP-Kandidaten empfiehlt. Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass viele FDP-Wählenden eher mit der SVP als mit der BDP sympathisieren. Die BDP täte darum gut daran, sich nicht bloss auf die FDP-Wählenden zu verlassen.

    Letzteres könnte bedeuten, mit der SP zusammenzuspannen. Ohnehin dürften linke Wählende am 20. November eher Stöckli und Luginbühl aufschreiben als Stöckli und Amstutz. Dieses Szenario wäre für die BDP sogar notwendig, wenn sich die FDP auf die SVP-Seite schlägt. Dann bräuchte die BDP die "linken" Stimmen erst recht.

    Wie auch immer: Es bleibt spannend...

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  2. 49,8% Wahlbeteiligung! Plus 1,5% Massive Verluste für die Rechte. Gewinne für Mitte-Links. VICTORY für eine offene, silidarische und vielfältige Schweiz.

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  3. @titus Ob es bei den grünen Wählern noch viel zu holen gibt bezweifle ich, denn die allermeisten werden schon im ersten Gang Stöckli gewählt haben. Wasserfallen hat sich bereits für eine bürgerliche Wahl ausgesprochen. Bleibt die Hoffnung, man könne den freisinnigen Wählern Stöckli quasi als den besseren Bürgerlichen verkaufen. Definitiv: Spannend bleib es.
    @a Genau. Ein breites Spektrum an politischen Meinungen ist die Stärke der Schweiz. Extreme gehören dazu, sollten aber nie zu stark sein. Etwas stärker dürfte die Stimmbeteiligung sein, aber das ist Klagen auf hohem Niveau.

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  4. @ Tinu
    Ja, Du hast recht, da habe ich eine komplett falsche Überlegung gemacht. Wenn SVP, BDP und FDP zusammenspannen, dann sollten sie von den Wähleranteilen her beide durchbringen.

    Allerdings: Können sich die SVP- und BDP-Wählende dazu überwinden, einen Kandidaten der jeweils anderen Partei zu wählen?

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