Heute war ein gemütlicher Teil angesagt, keine vier Stunden, die Wanderung von Frauenfeld nach Winterthur. Ich nahm es auch gemütlich und kam erst nach 13 Uhr in Frauenfeld an. Noch ein paar Schritte in der Altstadt, noch etwas dem Bähnchen Richtung Wil nach und dann nach Westen. Ich überquerte das Flüsschen Murg, ein Einfamilienhausquartier und kam dann in den Wald. Der Geruch des feuchten Waldes ist einfach unvergleichlich.
Nach dem Wald ging es zwischen Raps und Runkelrüben zu einem Weiler namens Rosenhuben. Er gehört zu Gachnang, wo ich anschliessend hinkam. Dort fand ich etwas, was ich so noch nie gesehen habe: Trauerbäume. Junge Bäume stehen in einem Quadrat um einen grossen herum. Gemäss einer Tafel ist jeder Baum einer oder mehreren Personen gewidmet. Leider weiss ich nicht, was dahinter steckt.
Am Ortsausgang war eine Weide mit Ziegen und drei Alpakas. Das eine Tier rannte sofort zum Zaum und zischte mich an. Mit ein bisschen Abstand konnte ich aber doch ein paar Bilder machen. Anschliessend fand ich an einer Waldecke eine Linde. Sie erinnerte mich an diverse Lieder, wo Linden eine Rolle spielen. Gleich bei dem Baum war ein Grenzstein. Erstmals überschritt ich auf meiner Wanderung eine Kantonsgrenze - der Thurgau war jetzt hinter mir, ich war jetzt im Kanton Zürich.
Fast eine Stunde war ich jetzt unterwegs bis zum nächsten Dorf, bis Bertschikon. Ein kleines Dorf, mit einigen schönen Riegelhäusern. Und, auf einem der ersten Häuser, die ich sah, wehte eine Berner Fahne. In der Ferne sah ich aber nicht Bern, sondern Winterthur. Zuerst kam aber noch Wiesendangen. Hier führt der Dorfbach mitten durchs Dorf und gibt dem Ganzen ein charakteristisches Flair. Man hat nicht das Gefühl in einem Vorort einer Grossstadt zu sein. Ist man aber, denn schon sah ich die Industriegebäude von Oberwinterthur. Nur noch eine Graspiste, wo vor tieffliegenden Flugzeugen gewarnt wird, war zu überqueren und bald war ich beim Technorama (montags zu) und beim Bahnhof Oberwinterthur. Dort nahm ich den Bus zum Hauptbahnhof. Eine gute Wahl, denn er führte mich durch die Quartiere vorbei an Kantonsschule, Musikschule, Brauerei Haldengut und Kantonsspital. Letzere unmittelbar nebeneinander.
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