Am Mittwoch Morgen bin ich mit Muskelkater vom Schwimmen am Vortag erwacht. Schon dachte ich daran, eine kürzere Etappe vor zu ziehen. Aber nach dem Frühstück sah die Welt wieder besser aus und ich machte mich bereit, zur Fahrt nach Winterthur.
Es sollte eine Wanderung von Stadtrand zu Stadtrand werden. Ich nahm in Winterthur den Bus zum Bruderhaus, mitten im Wald. Dort konnte ich Przewalski-Pferde bewundern. Aber nicht lange, denn ich hatte noch viel Weg vor mir. Ich folgte den Wegweisern nach Effretikon und gelangte so an die Töss. Eigentlich sollte die Stadt ja Tössfelden heissen, aber man hat nicht etwa die Thur der Töss vorgezogen, sondern das Thur im Namen kommt von Durum, dem keltischen Wort für Burg.
A propos Burg - die Kyburger kommen aus dieser Gegend und Kyburg hiess auch der Golfplatz, zu dem ich als nächstes kam. Dort musste ich mit entscheiden, ob ich den direkten Weg nach Effretikon einschlagen sollte, oder via Ottikon, wie es Mittellandroute vorschlägt.
Ich entschied mich glücklicherweise für letzteres und wurde mit einer Wanderung über eine Hochebene mit wunderbarem Panorama belohnt. Auch Ottikon selbst ist ein hübsches Dörfchen. Von dort aus, stieg ich ins Kemptal hinunter. Der Kemp entlang kam ich zur Ost-West-Eisenbahnlinie und wiederum dieser entlang nach Effretikon. Ein gutes Drittel war geschafft.
Nach dem Industriegebiet von Effretikon kam ich wieder in einen Wald und bald hörte ich Kinderschreie, als wäre eine Badi in der Nähe. Und so war es auch - sie gehört, nehme ich an, zu Kindhausen. Kurz darauf betrat ich offenes Land, überquerte die Autobahn und stand an der Piste des Militärflugplatzes von Dübendorf. Dübendorf selbst durchquerte ich nicht, aber einige dazugehörige Weiler, wie Gfenn, mit einer interessanten alten Kirche aus dem 13. Jahrhundert.
Das Glatttal ob Dübendorf hat auch seine ländliche Seite. Ich ging an einem Feld vorbei, wo gerade gepflügt wurde. Zu meinem Erstaunen schwärmten nicht nur Krähen hinter dem Pflug, sondern auch Störche suchten Nahrung in den frischen Furchen.
Etwa eine Stunde dauerte die Durchquerung der Ebene, dann kam wieder ein Aufstieg. Ein steiler sogar. So kam ich nach Geeren, eine Art Hors-Sol-Wohnquartier von Dübendorf mit neuen Häusern, adretten Gärten und Platz, wo die Kinder auf Wiese und im Wald spielen können. Ich war jetzt auf einem Hügelzug, etwa auf Höhe des Zürichbergs. Langsam würde die Spaziergängerdichte höher, Jogger und Walker gesellten sich dazu und als ich die ersten Kinderwagen sah, wusste ich auch ohne Wegweiser, dass der Zoo nah war. Nach knapp sechseinhalb Stunden stand ich dann vor dem 6-er Tram. Die bisher längste Etappe war gemeistert.
Alle bisherigen Etappen gibt es hier und mehr Bilder in meinem Flickr-Album.
Somit habe ich auch eine lange Etappe geschafft und kann zuversichtlich den weiteren entgegensehen. Vorerst ist aber Pause, denn Berlin ruft.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen