Eine Studienreise also. "Ah, mit Studenten", sagte eine Freundin. "Wohl kaum, bei diesen Preisen", musste ich entgegnen, "eher etwas für pensionierte Lehrer". Und so war es bei einigen Teilnehmern auch. Der Name des Reisebüros - Studiosus - weckt natürlich Erwartungen und den guten Ruf, den die Reiseführer dieser Gesellschaft geniessen, hat Katarina voll und ganz bestätigt.
'Nachteil' einer Studienreise ist, dass man mit sehr viel Information bedient wird. Mehr als man behalten kann. Aber die Daten kann man ja im Reiseführer oder im Internet jederzeit wieder nachschauen. Wichtig waren jenen Sachen, die die Reiseführerin aus ihrem eigenen Leben und Erleben berichtete. Etwas was die Nennung all der Daten und Namen vergangener Herrscher überwiegt.
Da waren noch viele Geschichten Katarinas, die ich ausgelassen habe. Die vom Klassenfoto ohne rote Halstücher, das deswegen nicht veröffentlicht wurde. Die vom Kaugummi, den der Vater von einer Westreise mitgebracht hat und durch die Münder aller Nachbarskinder hindurch ging. Vom Ostdeutschen Chor, der als Reminiszenz an die Gastgeber ein estnisches Lied sang: Ausgerechnet die verbotene Nationalhymne. Aber auch wie Katarinas Mutter den Umgang mit dem Internet gelernt hat und jetzt am Computer die Steuererklärung ausfüllt und wählt und fleissig ihren Enkeln mailt.
Wenn diese Reise repräsentativ für eine Studienreise war, dann freue ich mich schon auf die Pensionierung.
Und hier noch das Inhaltsverzeichnis:
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