Die religiöse Toleranz ist in aller Munde. Es gibt jedoch eine religiöse Minderheit, die aller schönen Reden zum Trotz, noch immer dem unverhohlenen Spott der Oeffentlichkeit ausgesetzt ist. Es geht um die Sockinsandalisten, vorwiegend Männer, denen ihr Glaube es ihnen verbietet, ihre Füsse vor den Augen Fremder zu entblössen. Was in der kalten Jahreszeit nicht weiter auffällt, wird im Sommer zum Gesprächsthema, denn die streng Gläubigen wollen nicht darauf verzichten wie alle anderen Sandalen zu tragen, verhüllen jedoch ihre Füsse komplett mit Socken. Vor allem modebewusste Frauen, die sich nicht scheuen ihre Füsse in unmöglichstem Schuhwerk zur Schau zu stellen, spotten in Zeitungen und Zeitschriften, in Blogs und auf Twitter, manchmal gar im Gespräch in Hörweite der Betroffenen über die Sockinsandalisten. In extremen Fällen hört man sogar die Forderung, Sockinsandalisten im Sommer unter Hausarrest zu stellen. Auch wenn solches kaum ernst zu nehmen ist, zeigt es doch, wieviel in unserem Land in Sachen Toleranz noch im Argen liegt.
Unserer unermüdlichen BaA-Kolumnistin @nicaeli gewidmet.
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