Sonntag, 1. August 2010

See am Samstag

Was macht man, wenn man schon um zehn alle Kommissionen gemacht hat? Richtig, einen kleinen Spaziergang. So fuhr ich mal mit dem Bus los, erst mit der Idee nach Interlaken zu fahren, aber dann stieg ich doch schon Merligen aus. Dort wanderte ich der Strasse entlang zur Beatenbucht. Zwar gibt es auch einen Wanderweg an erhöhter Lage, aber ich wollte am Ufer bleiben, auch wenn wandern an der Strasse weniger romantisch ist. Dabei entdeckte ich, dass es bei Merligen einst einen Kalkofen gab. Natürlich, hier am Seeufer konnten alle Rohstoffe - Kalk und Kohle - per Schiff antransportiert werden. In der Beatenbucht setzte ich mich auf die Restaurantterasse, um mich mit bei Kaffee und Nussgipfel zu stärken. Als einziger Gast, denn alle Touristen gehen sofort auf die Beatenbergbahn.
Letzten Herbst bin ich von Thun nach Oberhofen marschiert und ich entschloss mich, jetzt die Lücke zu schliessen und von der Beatenbucht bis Oberhofen zu gehen. So ging ich zurück nach Merligen, weiter nach Gunten und dann kam eine eher kahle Passage zwischen See und Fels, jedoch immer wieder mir kleinen Rastplätzen. Kaum einer ohne Taucher, was mich an die Filme erinnerte, die Habi jeweils auf seinen Blog stellt. Anders als wenn man mit dem Auto fährt, wo man gerade die Häuser links und rechts der Strasse sieht, bemerkte ich als Fussgänger, wie weit die Dörfer den Hang hinauf reichen. Alles privilegierte Lagen und somit sicher keine billigen. Mir würde aber ein Haus direkt am See am besten gefallen. Der Balkon über dem See und statt Keller in Bootshaus, Bei einem Haus stand tatsächlich "zu verkaufen", aber leider hatten die Euromillions wieder versagt.
Mit solchen Träumen bestieg ich in Oberhofen den Bus um rechtzeitig zu Hause zu sein. Am Nachmittag war unser Haus Schauplatz der Versammlung unserer Biervereins. Die Sonne sorgte für den Durst und das Bier für den Appetit, denn Bratwürste waren mehr als genug vorhanden. Irgendwann wurde es aber auch diesmal dunkler und kühler und die Gäste verabschiedeten sich. Jene, die das Glück hatten hier zu wohnen, betrachteten noch mit dem letzten Glas in der Hand das Feuer, das beim Nachbarhaus abgebrannt wurde.

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