Die Mittellandroute habe ich natürlich nicht vergessen. Am Samstag vor einer Woche habe ich wieder eine Etappe unter die Füsse genommen. Eine kurze, resp. gekürzte von Romont bis Moudon.
Somit hatte ich genügend Zeit, beide Städtchen ein bisschen anzuschauen.
Romont FR ist hübsch gelegen mit der Altstadt auf einem Hügel - einem vom Rhonegletscher geformten Drumlin, wie uns Wikipedia erklärt. Die Altstadt ist recht gut erhalten, abgesehen von ein paar Bausünden, und die Strassencafés luden zum verweilen.
Mich aber zog es weiter nach Westen. Ich wählte den nationalen Wanderweg Nr. 4, der gut markiert ist und überschritt schon bald die Kantonsgrenze zur Waadt. Anders als in der Deutschschweiz, wo man den Wanderer lieber über hundert Höhenmeter extra schickt, als hundert Meter der Strasse entlang, konnte ich hier zwei Dörfer auf dem schnellsten Weg durchschreiten. Dann erst ging es übers Feld und dann weit hinunter - fast 300 Höhenmeter - in ein Tal. Einem schön weiten Tal, dem der Broye, das wie eine waadtländer Zunge in den Kanton Freiburg hineinragt.
Wieder ein Schloss, diesmal jenes von Lucens, begrüsst mich aus der Ferne. Ich bog aber schon vor Lucens ab und wanderte der Broye entlang. Dort fand ich Felder mit einem sonderbaren Gemüse mit grossen Blättern. Es war aber kein Kabis (d.h. im übertragenen Sinne schon), sondern Tabak.
Schliesslich erreichte ich Moudon - auch ein Ort, wo ich noch nie war. Die Altstadt von Moudon ist relativ gross und zeigt, dass die Stadt einst wichtiger war, als heute. Hier die Sicht von der Oberstadt in die untere mit dem Wahrzeichen Moudons, dem St.Etienne-Turm.
Ein grosser Teil der Bevölkerung verschwindet wohl jeden Tag Richtung Lausanne. Ich wählte zur Heimkehr die andere Richtung, jene nach Payerne. Früher fuhren die Züge bis Lyss, bevor sie zur Lausanner S-Bahn wurden. Die Broyetal-Linie war sogar mal als Ost-West-Transversale geplant. Aber eine Bahnlinie abseits der grossen Städte war dafür nicht geeignet.
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