Dienstag, 6. September 2011

Hauptstadtfrage (III)

Das erste Gegenargument, das kommt, wenn man von der Verlegung der Hauptstadt spricht, ist der Verlust der Arbeitsplätze des Bundes. Die Site der Bundesverwaltung nennt die Zahl von 37'000 Arbeitsplätzen, allerdings ohne deren geographische Verteilung zu benennen. Andernorts habe ich die Anzahl von ca. 20'000 in der Agglomeration Bern gelesen. Nicht alle, die Bundesverwaltung ist ja auch dezentralisiert, aber die meisten davon würden wohl verloren gehen. Wichtig wäre auch die Reaktion der ehemaligen Bundesbetriebe, wie SBB, Post oder Swisscom. Auch wenn es objektiv nicht nötig wäre, den Hauptsitz in der Hauptstadt zu haben, könnte es sein, dass diese Betriebe auch die geographische Nähe zur Regierung weiter suchen. Aber es wäre kaum nötig, alle diese Arbeitsplätze zu ersetzen, denn ein Teil der Bundesangestellten wohnt auch heute nicht in Bern und würde einfach nach Zürich pendeln, was das Berner Verkehrssystem sogar entlasten würde.
Trotzdem müsste man diesen Verlust von Arbeitsplätzen ernst nehmen und die Berner Wirtschaftsförderung müsste kräftig die Werbetrommel rühren, um neue Unternehmen anzulocken. Die leer gewordenen Verwaltungsgebäude könnten der Konzentration von kantonalen und städtischen Verwaltungen dienen und kleinere Standorte könnten wieder zu Wohnraum werden. Auch die Botschaftervillen würden frei und wären sicher attraktiv für zahlungskräftige Neuzuzüger.
Eine gute Möglichkeit, der Stadt neue Impulse zu geben, sehe ich in der Universität. In einigen Teilen, der Medizin oder den Naturwissenschaften, ist sie ja bereits heute Spitze. Diese könnte man ausbauen und so neue Spitzenleute, aber auch mehr Studenten holen. Heute sind es 14'000 Studenten - bis 20'000 könnte man sicher gehen. Studenten beleben die Stadt. Sie sind zwar keine guten Steuerzahler, aber gerade bei ausländischen Studenten könnte man hoffen, dass ein Teil nach dem Studium ihre Unternehmen oder Praxen in Bern eröffnen.

3 Kommentare:

  1. Abend Gedanken über mögliche "Problemen und Lösungen" die genau so.. nie vorhanden sein werden. Incroyable;)

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  2. Wer weiss? Auch in der Schweiz ist nichts unmöglich ;-)

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  3. You know "nothing is impossible" is one of the most absurd slogan;)

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