Sonntag, 15. Januar 2012

Tinus Wege (I)

Ja, so soll diese Artikelserie heissen. Die ersten beiden Artikel spielen in und um das Gebäude, aus dem ist erstmals meine eigenen Wege ging. Es wurde kurz nach meiner Geburt gebaut - wir waren Erstmieter - und wurde "Belvedere" genannt.
Block Ländtestrasse
Heute würde ich am liebsten zuoberst wohnen. Dort hat man den Ausblick über die Stadt und über den See - dort macht also der Name am meisten Sinn. Aber meine Eltern wählten den ersten Stock, was für ein Kind auch bequemer ist. Vorerst waren aber noch zwei Dinge wichtig. Erstens war die Wohnung gross genug, damit mein Vater seinen Coiffeursalon darin einrichten konnte. Ich gehörte zu den Kindern, die ihrem Vater bei der Arbeit zuschauen konnten. Zum Zweiten wohnte die Grossmutter nur einige 100 Meter entfernt. Das Hüten war so gesichert. Häufig ging sie mit mir auf den damals noch kleineren Strandboden. (Hier ein Bild vom Pavillon aus). Ich erlebte mit ihr die "Seegförni" und auch einmal einen Sturm, bei dem die Wellen auf die Ufermauer prallten und Weg und Spaziergänger einnässten. Manchmal führte der Weg vom Strandboden auch an dieser Linde auf dem Krautkuchen (fragt mich nicht, warum das so heisst) vorbei, wo wir tatsächlich Lindenblüten auflasen, aus denen meine Grossmutter Tee machte. So hielt man es damals mit der Lebensmittelhygiene.
Lindenbaum auf dem Krautkuchen
Aber irgendeinmal war es mit den Spaziergängen mit der Grossmutter vorbei und ich musste selbstständig werden: Der Kindergarten war angesagt. Dieser war zwar sehr nah, an der Zihl, aber ich musste die verkehrsreiche Ländtestrasse überqueren. Meistens begleitete darum mich mein Vater. Im Quartier zwischen Kindergarten und Schiffshafen jedoch, konnte ich mich mir meinen neuen Kameraden ungehemmt herumtreiben. Während meiner Kindergartenzeit hatte ich Mumps. Kurz vor meiner Einschulung erwartete mit eine andere Krankheit mit M ... Meningitis.

2 Kommentare:

  1. Das weckt auch gleich in mir ein wenig Nostalgie. Ja ich rufe gerne diese verschwommenen Erinnerungen an meine ersten Kindheitsjahre in mein Gewissen. Eigentlich könnte ich auch so einen Beitrag machen :)

    AntwortenLöschen
  2. Mach das! Interessiert mich auch, denn deine Kindheit spielte sich zu einer anderen Zeit ab, als meine.

    AntwortenLöschen