Zwanzig musste man anno 1977 noch werden, um volljährig und stimmberechtigt zu sein. Mit zwanzig bestand ich die Matur im zweiten Anlauf und in diesem Jahr wechselte ich meine dicke Brille gegen Kontaktlinsen ein. Und in Bern musste ich als erstes hierhin:
Aber das ist doch gar nicht die Uni! Tja, ich war ja auch etwas erstaunt, als ich las, dass ich mich im alten Tierspital anmelden solle. Rechnet man auch weit nach dem Ende der Aristokratie damit, dass die Studenten zu Pferde kommen? Natürlich nicht! Alte Gebäude werden eben oft auch nach der Zweckänderung noch nach dem genannte, was sie mal waren. 1977 war dies das Sekundarlehramt und heute ist es, mit Neubauten, die Uni Engehalde.
In der Engehalde hatten wir nur Fachdidaktik. Die Fachvorlesungen fanden in den jeweiligen Instituten statt. Pädagogik gab es im Hauptgebäude, Mathematik und Physik im Institut für exakte Wissenschaften, Geographie im Institut an der Hallerstrasse und auch die Neufeldturnhalle lernte ich kennen, denn jene angehenden Sekundarlehrer, die nicht Sport als Fach hatten, mussten eine wöchentliche Sportstunde - mit Testatpflicht - belegen.
Der anstrengenste Sport den ich betrieb war das "auf den Zug rennen". Die Strecke Biel - Bern war zwar eine der ersten mit Taktfahrplan, aber das hiess ein Schnellzug und ein Regionalzug pro Stunde, morgens und abends einer extra. Wenn eine Vorlesung bis 18 Uhr ging und der Zug um 18.05 fuhr, dann war ein Spurt angesagt.
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