Ich weiss auch nicht, was ich von dieser Affäre Hildebrand-Blocher-Lei-Engeler-undsonstnochwer halten soll. Was mir aber aufgefallen ist, sind Kommentare, wo gefragt wird, warum ein Informatiker überhaupt solche Daten zu Gesicht bekommt.
Da ich selbst über zehn Jahre auf einer Bank gearbeitet habe, kann ich das beantworten. Natürlich hat jede Firma für die IT auch ein Testsystem mit Testdaten - sicher auch die Bank Sarasin. Getestet werden aber immer nur die Normalfälle und die bekannten Ausnahmen. In Wirklichkeit geschehen aber noch Dinge, die man so nicht vorausgesehen hat. Auch der Vollbetrieb mit starker Systembelastung und grossen Datenmengen lässt sich nur schwer testen. So geschieht dann die eine oder andere Fehlverarbeitung, die man nur dort untersuchen kann, wo sie geschehen ist: In der Produktion. Wohl jeder Informatiker kommt früher oder später in eine solche Situation. So versteht sich, dass ich damals bei der Bank nicht nur einen Anstellungsvertrag unterschrieben habe, sondern auch eine Erklärung, dass ich mich hiermit dem Bankgeheimnis unterstelle.
Ob man jetzt auf einer Bank oder einer Versicherung, einem Produktions- oder einem Handelsunternehmen arbeitet - Geschäfts- und Kundendaten sind immer vertraulich, unabhängig davon, wie heikel diese Daten objektiv sind. Würde ich die Namen der Kunden, die Nik Hartmanns letztes Buch bei uns gekauft haben veröffentlichen, wäre das eine harmlose Indiskretion, aber es wäre genauso ein Vertrauensbruch, wie die Veröffentlichung eines Bankkonto-Auszugs.
Ist Herr Hildebrand NSB-Mitglied? Eher nicht - und ich werde nicht nachschauen. Mich interessiert, wie meine Programme die Daten verarbeiten, nicht wessen Daten es sind!
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